Wi-Fi HaLow: Eine starke Alternative zu LoRaWAN

Mit der rasant steigenden Zahl vernetzter Geräte in Europa rückt Think WIoT – Europas führende Plattform für Wireless IoT – eine entscheidende Veränderung in den Fokus: Wi-Fi HaLow setzt sich zunehmend gegenüber LoRaWAN durch, wenn es um langfristige, energieeffiziente und leistungsstarke IoT-Anwendungen geht.

Bis 2030 soll die Zahl vernetzter IoT-Geräte weltweit auf über 29 Milliarden steigen – manche Schätzungen sprechen sogar von bis zu 129 Milliarden. Unabhängig von der genauen Zahl steht fest: IoT wächst rasant – und mit ihm die Anforderungen an drahtlose Netzwerke: mehr Reichweite, mehr Sicherheit, mehr Daten – bei gleichzeitig weniger Energieverbrauch.

Sowohl Wi-Fi HaLow als auch LoRaWAN nutzen das lizenzfreie Sub-1-GHz-Band im Bereich von 850 bis 950 MHz.

Seit seiner Einführung im Jahr 2015 ist LoRaWAN eine Schlüsseltechnologie für LPWAN (Low Power Wide Area Networks). Es ermöglichte zentrale IoT-Anwendungsfälle – von Umweltmonitoring bis Asset-Tracking – durch geringe Energieaufnahme und hohe Reichweite.

Doch mit wachsender Vielfalt und Datenintensität moderner IoT-Anwendungen stoßen bestimmte Designentscheidungen von LoRaWAN an ihre Grenzen:

• Niedrige Datenraten (0,3 bis 50 kbps) erschweren große Datenmengen oder OTA-Firmware-Updates
• Die Leistung schwankt in städtischen Gebieten mit hoher Dichte oder Funkstörungen
• Die Skalierbarkeit pro Gateway ist limitiert – besonders bei Anwendungen mit häufigem Datenaustausch
• Die Sicherheit hängt stark von korrektem Schlüsselmanagement ab, wobei Prüfprozesse je nach Implementierung variieren

Trotzdem bleibt LoRaWAN ideal für Anwendungen mit geringer Datenlast, etwa in ländlichen Regionen, wo Batterielebensdauer wichtiger ist als Bandbreite.

Für moderne IoT-Netzwerke in Smart Cities, der Industrie, Logistik oder in Gebäuden mit hohem Datenaufkommen und Echtzeitanforderungen wird jedoch Wi-Fi HaLow zunehmend zur attraktiven Alternative.

Wi-Fi HaLow basiert auf dem IEEE 802.11ah-Standard und wurde von der Wi-Fi Alliance speziell für IoT entwickelt. Es vereint WLAN-Sicherheit, kilometerweite Reichweite, native IP-Kommunikation und Energieeffizienz – perfekt für Europas smarte Infrastrukturen.

Wi-Fi HaLow bietet variable Datenraten:

• Auf einem 1-MHz-Kanal von 150 kbps bis 4,4 Mbps
• Auf einem 8-MHz-Kanal bis zu 43 Mbps – ideal für Video, OTA-Updates oder dichte Sensornetze

Das übertrifft LoRaWANs typische 0,3–50 kbps bei weitem.

Wi-Fi HaLow ist keine Zukunftsvision – sondern Realität:

• Morse Micro MM8102: Für Europa optimierter SoC mit 8,7 Mbps und CE-Zertifizierung
• 16 km Reichweite: Im Joshua Tree National Park (USA) erreichte man mit Standard-Hardware 2 Mbps Videoübertragung über 10 Meilen
• Zertifizierte Module: Quectel und Morse Micro liefern einsatzbereite Lösungen für europäische Hersteller
• Smart-City-Pilotprojekte: In der Schweiz (ZHAW), Spanien und den Niederlanden läuft bereits die Erprobung

Im Gegensatz zu LoRaWAN erbt Wi-Fi HaLow den vollständigen Sicherheitsstack von Wi-Fi:

• WPA3-Authentifizierung (SAE)
• AES-Verschlüsselung auf IP-Ebene
• Sichere OTA-Updates
• Auditierte Protokolle unter Aufsicht der Wi-Fi Alliance

Diese Sicherheit ist entscheidend für die Einhaltung des EU Cybersecurity Acts und kommender Vertrauensrichtlinien im Rahmen des EU Data Act.

Wi-Fi HaLow bietet eine höhere Energieeffizienz pro Bit als LoRaWAN – und ist damit nachhaltiger skalierbar. Es unterstützt Smart Buildings, Agrartechnologie, Logistik und Remote-Monitoring – ohne zusätzliche Gateways oder proprietäre Protokolle.