Interview mit Winfried Lentzsch, CEO Herpa Tech GmbH: Hybrid-RFID-Label

Im Interview erklärt Winfried Lentzsch, Geschäftsführer der Herpa Tech GmbH, welche Vorteile sich für Kunden durch den Einsatz des neuen Produkts ergeben und warum Herpa Tech diese Produktinnovation voran treibt.

Neues Hybrid-RFID-Label bündelt drei Identifikationslösungen in einem Workflow

Field Story | Interview

herpa print · 15. November 2024 · 4 min
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Worum geht es

Herpa Tech hat ein neues Produkt auf den Markt gebracht: Ein Hybrid-RFID-Label, das die Vorteile der UHF- und der HF-Technologie (NFC-Technologie) vereint. Der Name des neuen Produkts lautet „Dual Frequency Label“.

Das Besondere an diesem Dual Frequency Label: Die Programmierung beider Frequenzen auf dem Chips und die Bedruckung des Labels z.B. mit einem Barcode, zum Beispiel einem QR-Code, erfolgen in einem Arbeitsgang.

1. Herr Lentzsch, warum ist dieses Dual Frequency Label so interessant? Ist es richtig, dass Herpa Tech das einzige Unternehmen ist, das dieses Dual Frequency Label in einem Arbeitsgang bedrucken und programmieren kann?

Lentzsch: Da möchte ich etwas ausholen. Wir bei Herpa Print und Herpa Tech haben unsere Kunden in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit innovativen Lösungen begeistert. Das liegt in der DNA beider Unternehmen. Wir sind ein kleines mittelständisches Unternehmen, das vor allem im Bereich Kennzeichnungslösungen, RFID-Etiketten, Drucktechnik und Spezialdruckverfahren innovative Entwicklungsarbeit leistet.

Wir sind bekannt für Speziallösungen und Innovationen. Mit der zunehmenden Bedeutung von Hybridlabeln haben wir uns daher entschieden, ein UHF-HF- Dual Frequency Label anzubieten, das effizient in der Herstellung und der Bedruckung ist.

Wir sind nicht das einzige Unternehmen, das so ein Label anbietet, aber wir haben es geschafft, dass wir beide Frequenzen (HF und UHF) in einem Arbeitsgang mit einem RFID-Thermotransferdrucker programmieren können.

KLT-Behälter mit dem Dual-Frequency-Label von Herpa Tech

KLT-Behälter mit dem Dual-Frequency-Label von Herpa Tech.

2. Dual Frequency Label bedeutet ja, dass unterschiedliche Identifikationsvarianten möglich sind, oder?

Lentzsch: Das ist richtig. Der Barcode oder 2D-Code auf dem Etikett kann beispielsweise mit einem Mobiltelefon oder einem Imager gelesen werden.

Das zweite Identifikationsverfahren basiert auf einem NFC-Leseverfahren mit NDEF-Formaten. Diese Lesung kann mit jedem NFC-fähigen Mobiltelefon erfolgen. Beide Lösungen werden im Nahbereich eingesetzt.

Die dritte Lösung basiert auf einem UHF-Chip. Der UHF-Chip ermöglicht das Auslesen aus einer Entfernung von mehreren Metern. Das UHF-Lesegerät kann ein stationärer oder mobiler Reader sein. Er liest das Etikett beispielsweise bei der Kommissionierung im Lager oder beim Transport durch ein Tor. Das Dual Frequency Label eröffnet daher unzählige Lösungen in der Logistik, der Industrie oder dem Gesundheitswesen.

Technische Daten

  • Bezeichnung: HF—UHF Kombilabel
  • Abmessung Standard: 54 x 34 mm
  • Abmessung Spezial: auf Anfrage
  • Oberfläche: mit Thermotransfer-Industriedrucker bedruckbar
  • HF Part: NFC 13,56 MHz / NDEF Formate
  • UHF Part: 868 MHz / EPC Gen 2 Standard TID, EPC und User Memory
  • Lieferung: auf Rolle
  • Bedruckung & In einem Job per Kodierung: UHF RFID Drucker. Wir empfehlen den Sato CL4NX Plus UHF.

3. Was genau sind die Vorteile des neuen Dual Frequency Labels?

Lentzsch: Das ist ganz einfach erklärt. Durch die gleichzeitige Programmierung und Bedruckung sind die gespeicherten RFID-Daten und die sichtbaren Informationen auf dem Etikett immer synchron. Das heißt, dass zum Beispiel die Seriennummer oder der Produktname, die im Barcode gespeichert und auf der Sichtseite des Etiketts aufgedruckt sind, genau mit den Daten übereinstimmen, die gleichzeitig auf dem RFID-Chip gespeichert sind.

Der gesamte Codier- und Druckprozess erfolgt in einem Arbeitsschritt, sozusagen in einem Durchlauf. Dadurch wird der Prozess wesentlich effizienter und schneller. Programmieren und Bedrucken erfolgt nicht mehr in zwei getrennten Schritten, sondern beschleunigt und konzentriert in einem Arbeitsschritt. Insgesamt wird die Identifikation erleichtert und die Verwechslungsgefahr reduziert. Das spart auch Personal- und Maschinenressourcen. Dies gilt insbesondere bei hohen Stückzahlen.

Hybrid-RFID-Label HF-UHF von Herpa Tech

4. Stichwort Stückzahlen und Formate. Gibt es das neue Produkt bereits in hohen Auflagen und welche Formate sind möglich?

Lentzsch: Ja, auf jeden Fall. Wir können sofort in großen Mengen liefern. Dafür sorgt unser Einkauf. Was die Etikettengröße angeht, sind wir flexibel. Gemeinsam mit dem Kunden entscheiden wir, welches Format für die Anwendung am besten geeignet ist.

5. Für welche Märkte und damit Anwendungen bietet Herpa Tech das Dual Frequency Label an?

Lentzsch: Alle Lösungen, bei denen eine NFC- zusammen mit einer UHF-Anwendung zum Einsatz kommt, werden durch das neue Dual Frequency Label optimiert. Ich möchte ein Beispiel aus dem Bereich Fälschungsschutz nennen: Da die Informationen sowohl auf dem Chip als auch physisch vorhanden sind, ist es schwieriger, das Produkt zu fälschen oder zu manipulieren.

Das Produkt ist daher für die Pharmaindustrie oder auch für die Luxusgüterindustrie sehr interessant. Mitarbeiter und Kunden können das Produkt sowohl optisch als auch digital (über RFID-Lesegeräte) identifizieren, was eine doppelte Kontrolle ermöglicht.

Dies ist besonders praktisch für Anwendungen im Lager oder im Einzelhandel, da die Informationen sowohl für Menschen als auch für Maschinen lesbar sind. Aber auch in Bereichen, wo per Smartphone eine schnelle und zuverlässige Service- oder Wartungsdokumentation möglich sind.

Bezeichnung: HF—UHF Kombilabel von Herpa Tech GmbH

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