Der Hightech-Einkaufswagen von Geck

Der Hightech-Einkaufswagen "UltimateShopper Plus" zeigt, wie moderne Technologien den stationären Einzelhandel verändern. Die Kombination aus Scanner, Waage, Kamera und Infrarotsender macht das Einkaufen bequemer und einfacher. Sie heben das Einkaufserlebnis auf eine neue Ebene. (Bild: Geck)

Der Hightech-Einkaufswagen

Technologieartikel | Artikel

31. März 2025 · 4 min
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Worum geht es

In den letzten Jahren hat sich der Einzelhandel verstärkt mit der Integration neuer Technologien beschäftigt, um das Einkaufen für Kunden und Betreiber effizienter zu gestalten. Eine besonders interessante Entwicklung ist der Hightech-Einkaufswagen UltimateShopper Plus, der das Einkaufserlebnis durch die Kombination mehrerer fortschrittlicher Technologien neu definiert.

Ein Einkaufswagen mit Barcode-Scannern, Wiegetechnik, Computer Vision mit Kamera, Infrarotsender zur Positionsbestimmung, kontaktloses Bezahlen am POS und ein interaktives Pad, das den Einkauf anzeigt. Stefan Busenius, Senior Product Manager bei J.D. Geck, erläutert die Funktionen des UltimateShopper Plus.

Interaktives Einkaufen leicht gemacht

Kunde scannt Produkte

Die Kunden haben die Möglichkeit, die Waren mit einem Handscanner oder direkt am Einkaufswagen zu erfassen. Die gescannten Artikel werden sofort der Produktliste hinzugefügt, so dass der Einkaufsvorgang in Echtzeit dokumentiert wird. Der Kunde hat jederzeit einen Überblick über die erfassten Produkte.

Waage bietet Double Check

Sobald ein Artikel gescannt und in den Einkaufswagen gelegt wird, überprüft das System das Gewicht mit Hilfe von Wägezellen am Bodenrost und vergleicht es mit dem vordefinierten Sollgewicht. Wird eine Abweichung festgestellt, z.B. wenn ein Produkt gegen ein anderes ausgetauscht wurde, erhält der Kunde eine Meldung zur Korrektur. Diese Funktion gewährleistet die korrekte Erfassung der Einkäufe und reduziert Inventurdifferenzen.

Computergestützte Bildverarbeitung

Kameras und maschinelles Sehen am Einkaufswagen ermöglichen eine zusätzliche visuelle Kontrolle der Produkte im Einkaufswagen. Die Kameras sind am Einkaufswagen angebracht und erfassen die Produkte, die in den Wagen gelegt werden. Das System vergleicht die visuell erfassten Produkte mit den gescannten Daten. Bei Abweichungen wird der Kunde informiert.

Die Computervision ersetzt nicht die vollständige Produkterkennung, sondern dient als zusätzliche Sicherheit, damit keine unbezahlten Artikel im Einkaufswagen verbleiben. Die Kombination aus Gewichtserkennung und KI-gestützter Analyse minimiert Warenverluste und erfüllt die Anforderungen der DSGVO.

Stefan Busenius, J.D. Geck
Stefan Busenius Senior Product Manager, J.D. Geck
Die J.D. Geck GmbH ist Europas führender Hersteller von Warenträgern für Regalsystem.

Dank ihrer seit 1852 gesammelten Erfahrung kennt Geck die Anforderungen des Einzelhandels genau und entwickelt digitale Lösungen gezielt nach den Bedürfnissen der Branche. Produkte wie der UltimateShopper entstehen komplett im eigenen Haus und stehen für höchste Qualität und Innovationskraft. (Bild: J.D. Geck GmbH, Altena)

Infrarotsender zur Positionsbestimmung

Um die Position des Einkaufswagens im Geschäft zu bestimmen, werden Infrarotsender verwendet. Diese an der Decke des Geschäfts installierten Sender erfassen kontinuierlich die Position des Einkaufswagens. Scannt der Kunde ein Produkt und legt es in den Einkaufswagen, wird die Position in Echtzeit ermittelt. Diese präzise Navigation ermöglicht personalisierte Werbung oder Produktempfehlungen, die den Kunden gezielt ansprechen, noch bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird.

Kontaktloses Bezahlen

Jeder Händler entscheidet selbst, welche Zahlungsmethoden er seinen Kunden anbietet. Eine Möglichkeit besteht darin, die Bezahllösung direkt in den Einkaufswagen zu integrieren. Nutzt der Kunde diese Lösung, sorgt ein Ortungssystem dafür, dass die Bezahlung nur in einem definierten Bereich erfolgt. Der gesamte Vorgang läuft ab, ohne dass Waren erneut aus dem Wagen entnommen oder gescannt werden müssen.

Beim Verlassen des Geschäfts passieren die Kunden beispielsweise einen speziell eingerichteten Gang, an dem ein Gate automatisch erkennt, dass der Bezahlvorgang abgeschlossen ist. Das Gate öffnet sich, ohne dass ein Kassenbon vorgelegt werden muss.

Stefan Busenius, J.D. Geck
Stefan Busenius Senior Product Manager, J.D. Geck

Interaktiver Bildschirm: Der digitale Einkaufsassistent

Das Display des Hightech-Einkaufswagens bietet dem Kunden Komfort. So kann der Kunde beispielsweise seine Einkaufsliste direkt vom Smartphone auf das Pad übertragen. Außerdem bietet das Display eine Suchmaske, um Produkte auf der Verkaufsfläche zu lokalisieren. Der Kunde kann sich gezielt zum gewünschten Produkt navigieren lassen.

Durch das fest installierte Display hat der Kunde die Hände frei. Zusätzlich kann personalisierte Werbung auf Digital Signage Bildschirmen in Abhängigkeit von Standort und Warenkorb angezeigt werden. Über den Detaillierungsgrad der Produktsuche und individuelle Empfehlungen entscheidet der Händler selbst.

Interview mit Stefan Busenius

1. Wie schätzen Sie die Investitionskosten für den smarten Einkaufswagen in Relation zu den Vorteilen ein?

Stefan Busenius: Wenn es um die Kosten eines solchen Systems geht, sind sicherlich viele Parameter zu berücksichtigen. Auf der einen Seite habe ich die Investition in das System, auf der anderen Seite aber enorme Einsparungen beim Personal und bei der Diebstahlquote. Ebenso die Mehreinnahmen durch Empfehlungen und Retail Media.

Die Investitionskosten für den Hightech-Einkaufswagen liegen im unteren vierstelligen Eurobereich. Im Preis enthalten sind neben hochwertigen Materialien, dem Energiemanagementsystem und der Elektronik auch ein komplexes Softwarepaket und umfangreiche Kontrollsysteme. Alle Systeme sorgen dafür, dass der Wagen während der gesamten Öffnungszeit einsatzbereit bleibt.

Die meisten Einzelhändler planen, zunächst nur etwa 25 Prozent der Einkaufswagen auszutauschen, um den Kundinnen und Kunden, die diesen Service wünschen, ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Gleichzeitig soll das Kassenpersonal entlastet werden.

Stefan Busenius, Geck

Stefan Busenius ist ...

2. Welche technischen Voraussetzungen sind für den Betrieb des Einkaufswagens erforderlich?

Stefan Busenius: Um unsere Technologie nutzen zu können, müssen Sender unter der Decke installiert werden. Eine entsprechende Infrastruktur ist in vielen Fällen bereits vorhanden. Die Sender benötigen keinen separaten Datenanschluss, sondern nur Strom. Wir bieten verschiedene Installationsmöglichkeiten an, wie die Integration in bestehende dreiphasige Stromschienen mittels eines Adapters oder als kostengünstigere Lösung auf einer zu installierenden einphasigen Stromschiene.

Wir haben uns bewusst für diese Technik entschieden, da sie unempfindlicher gegen äußere Störeinflüsse ist.

Stefan Busenius, J.D. Geck
Stefan Busenius Senior Product Manager, J.D. Geck

Stefan Busenius: Regalsysteme bestehen oft aus Metall, was die Funktion anderer Positioniersysteme beeinträchtigen kann. Unser System bietet eine präzisere Positionierung und arbeitet nahezu ohne Latenzen. Bei anderen Positionierungssystemen kann es oft zu Verzögerungen kommen, so dass der Einkaufswagen schon am Produkt vorbei gefahren ist, bevor eine Interaktion stattfinden konnte.

Dennoch beschäftigen auch wir uns weiterhin mit alternativen Positionssystemen um auch in diesen Technologien Alternativen für unsere Kunden anbieten zu können.

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