Digitale Produktpässe: Entwürfe der Standards zugänglich und einsehbar

Klare Umsetzungsperspektive für Unternehmen!
Der Digitale Produktpass (DPP) galt lange als Konzept ohne klare technische Grundlage – diskutiert in Politik und Fachwelt, aber ohne öffentlich zugängliche Details zur konkreten Umsetzung. Damit ist nun Schluss: Seit dem 25. Juni 2025 stellt das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. die Entwürfe der ersten fünf europäischen Normen zum DPP online zur Verfügung. Drei weitere Entwürfe folgen in Kürze.
Die Normen wurden im Auftrag der Europäischen Kommission von CEN und CENELEC entwickelt und befinden sich aktuell im offiziellen Enquiry-Verfahren. Damit ist ein zentraler Schritt zur Realisierung des Digitalen Produktpasses gemacht – und ein deutliches Signal an Wirtschaft und Verwaltung: Die technische Umsetzung nimmt konkrete Formen an.
Besonders hervorzuheben ist der Kommentar von Otto Handle, Geschäftsführer der inndata Datentechnik GmbH, der den Schritt als „überfällige Klarheit“ begrüßt. Er betont:
„Die Standards sind KMU-freundlich, lesbar und ermöglichen eine rasche, effiziente Umsetzung – ohne teure Speziallösungen oder komplexe Systeme. Jede Software, die den Standard erfüllt, kann rechtskonforme Produktpässe bereitstellen oder als Datenkonsument agieren.“
Der Digitale Produktpass wird damit zu einem zukunftsfähigen Instrument für Transparenz, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft – im Einklang mit der Green Deal-Strategie der EU und eingebettet in den Common European Dataspace. Dank dezentraler Bereitstellung bleiben die Daten auch dann verfügbar, wenn der ursprüngliche Hersteller nicht mehr existiert – menschenlesbar, maschinenlesbar und kostenfrei über die gesamte Produktlebensdauer.
Einfacher Zugang für Konsumenten, integrierte Nutzung für Behörden, Zoll und Marktüberwachung – all das ist über standardisierte Schnittstellen und einen QR-Code möglich.
Wichtig zu wissen: Die Normen regeln ausschließlich die technische Umsetzung des DPP. Die Inhalte und Pflichtdaten pro Produktgruppe werden separat in Delegierten Rechtsakten der EU-Kommission definiert.
Unternehmen, Integratoren und Softwareanbieter sind jetzt gefragt:
👉 Registrieren Sie sich kostenlos beim DIN (kein deutscher Sitz erforderlich) und verschaffen Sie sich einen eigenen Überblick. Die Dokumente stehen unter www.din.de zur Verfügung.
Weitere Informationen, Einschätzungen aus der Praxis und technologische Einordnungen finden Sie auf der Think WIOT Plattform – Ihrem Wissenshub für digitale Produktpässe, IoT-Technologien und nachhaltige Lösungen.
Über Otto Handle:
Baumeister Otto Handle standardisiert mit seinem Unternehmen inndata seit über 25 Jahren gemeinsam mit den Branchenverbänden VBÖ, F. B. I. und ZIB den digitalen Datenaustausch in der Baustoffwirtschaft. Er ist für die Bundesinnung Baugewerbe in verschiedenen Normengremien aktiv und leitet seit Anfang 2024 als Convenor die europäische Arbeitsgruppe CEN/CLC/JTC24 WG4 »Digital Product Passport – Interoperability«.