ENABLE-6G schließt mit Schlüsselinnovationen in KI, Datenschutz und Netzwerkeffizienz ab
Das von NextGeneration EU geförderte Forschungsprojekt ENABLE-6G ist erfolgreich abgeschlossen worden – und markiert damit einen bedeutenden Meilenstein in Europas Weg zur 6G-Technologie. Unter der Leitung des IMDEA Networks Institute hat das Projekt zentrale technologische Grundlagen für die nächste Generation mobiler Netzwerke geschaffen – mit Fokus auf energieeffiziente Kommunikation, KI-basierte Analyse, reprogrammierbare intelligente Oberflächen (RIS) und datenschutzfreundliches maschinelles Lernen.
Zu den Projektpartnern zählten unter anderem Telefónica, NEC Europe, BluSpecs und PI Lighting. Innerhalb von ENABLE-6G wurden zwei zentrale Teilprojekte durchgeführt:
- MAP-6G (Machine Learning-based Privacy Preserving Analytics for 6G Mobile Networks) unter Leitung von Dr. Giustiniano Domenico, Research Associate Professor am IMDEA Networks Institute.
- RISC-6G (Reconfigurable Intelligent Surfaces and Low-power Technologies for Communication and Sensing in 6G Mobile Networks) unter Leitung von Dr. Joerg Widmer, Research Professor am IMDEA Networks Institute.
Insgesamt wurden 20 technologische Innovationen entwickelt, die bedeutende Fortschritte in den Bereichen Netzintelligenz, Energieeffizienz, Lokalisierung und Datenschutz ermöglicht haben. ENABLE-6G adressierte zentrale Herausforderungen zukünftiger Mobilfunknetze: steigender Datenbedarf, Nachhaltigkeit, Netzsicherheit und Vertrauen in KI-basierte Systeme.
Von Det-RAN bis AIChronoLens – Schlüsseltechnologien für das 6G-Zeitalter
Ein herausragendes Ergebnis aus MAP-6G ist das Det-RAN-Framework – eine datengetriebene Plattform zur Echtzeit-Erkennung von Angriffen im 5G Open RAN. Die Lösung greift die fehlende Integritätssicherung in der RRC-Schicht auf und nutzt physikalische Merkmale zur Verifikation der Paketquellen. Mit einem KI-basierten Ansatz konnte eine zuverlässige Erkennung verdächtiger Aktivitäten in verteilten Netzarchitekturen gezeigt werden – ein wichtiger Schritt für die Netzsicherheit im Zeitalter offener, softwarebasierter Netzwerke.
Im Teilprojekt RISC-6G wurde unter anderem das AIChronoLens-Framework vorgestellt – ein erklärbares KI-Tool (xAI), das die Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Zeitreihenprognosen für Netzmanagement und Ressourcensteuerung verbessert. AIChronoLens ermöglicht es, zwischen Modellfehlern und Designmängeln zu unterscheiden und erhöht so die Zuverlässigkeit und Qualität KI-basierter Systeme signifikant.
Anwendungsnähe trifft Forschungsstärke
Neben den KI-Innovationen hat ENABLE-6G reale Lösungen für praxisrelevante Szenarien entwickelt. Dazu zählen:
- eine Testplattform zur präziseren Lokalisierung in 5G-Netzen,
- drahtlose Sensorik-Algorithmen für die Echtzeitüberwachung etwa in der Landwirtschaft,
- optimierte Verfahren für federated learning (FL) zur datenschutzfreundlichen KI am Netzwerkrand,
- Fortschritte in Antennentechnologie und MIMO-Systemen zur verbesserten Spektralausnutzung,
- sowie drahtlose Energiegewinnung durch RF-Signale.
Diese Ergebnisse sind nicht nur ein technologisches, sondern auch ein gesellschaftlich relevantes Signal: 6G kann gleichzeitig leistungsstark, effizient und verantwortungsbewusst sein.
Spanien als europäischer 6G-Vorreiter
ENABLE-6G hat Spanien klar als führenden Standort für 6G-Forschung in Europa positioniert – in enger Abstimmung mit den Zielen der Smart Networks and Services Joint Undertaking (SNS JU) der EU. Der Fokus auf ethische KI, Energieeffizienz und erklärbare Systeme zeigt: Technologischer Fortschritt und gesellschaftliche Verantwortung müssen Hand in Hand gehen.
Ein Fundament für die Zukunft
Die entwickelten Technologien und Methoden bilden ein solides Fundament für den nächsten Schritt in der drahtlosen Infrastruktur Europas. ENABLE-6G hat nicht nur 20 greifbare Innovationen hervorgebracht, sondern auch gezeigt, wie exzellente Forschung, wirtschaftliche Relevanz und europäische Zusammenarbeit erfolgreich verbunden werden können.
Mehr über das Projekt erfahren Sie hier: enable6g.eu
