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Erich Barnstedt: 2026 wird das Jahr des digitalen Produktpasses

  • Veröffentlicht: 29. Dezember 2025
  • Lesezeit: 3 min
  • Quelle:

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Erich Barnstedt erläutert die Bedeutung des digitalen Produktpasses 2026 bei OPC Foundation
Von AAS zu DPP: Interne Digital-Twin-Daten werden gemappt und als EU-konformer Digital Product Passport ausgegeben – mit OPC UA als Referenzpfad Richtung Februar 2027. Bildquelle: Think WIoT

Think WIoT teilt eine Prognose für 2026 von Erich Barnstedt, Leiter der OPC Foundation Cloud Initiative: 2026 wird das Jahr des Digital Product Passport (DPP) sein, da Unternehmen, die Produkte in Europa verkaufen, die Umsetzung beschleunigen, um sich auf die Frist für Batterien im Februar 2027 vorzubereiten, wobei weitere Produktgruppen wie Bekleidung folgen dürften.

Barnstedt ist der Ansicht, dass der DPP vom Konzept zur Umsetzung übergehen wird, da er tief in die betriebliche Realität hineinreicht: Produktdaten-Governance, Onboarding von Lieferanten, IT- und OT-Integration sowie kundenorientierter Zugang zu verifizierten Informationen. Für viele Unternehmen ist 2026 das Jahr, in dem Pilotprojekte zu Produktionsprogrammen werden müssen.

Zeitdruck bei der Normung

Barnstedt hebt ein dringendes Problem für die Implementierungsteams hervor: die Gewissheit über die DPP-Schnittstelle und das Datenmodell. Der offizielle EU-DPP-Standard, der über CEN/CENELEC veröffentlicht wird, kann nicht schnell genug kommen. Die Leitlinien werden für Februar erwartet, um das Risiko für Unternehmen zu verringern, die derzeit Technologien auswählen und Datenflüsse entwerfen.

Die AAS-Annahme: intern nützlich, als DPP-Strategie riskant

Viele Unternehmen haben die Asset Administration Shell (AAS) als den offensichtlichen „Standard-Digitalzwilling” für DPP angesehen. Der Grund dafür ist leicht zu erkennen. AAS bietet eine strukturierte, maschinenlesbare Darstellung eines Assets mit modularen „Submodellen” für Bereiche wie Typenschilddaten, Materialien, Compliance, CO2-Bilanz oder Lebenszyklusinformationen. Es ist ein starkes internes Rückgrat für die Organisation von Produktdaten und die Verbindung von IT mit operativen Systemen.

Barnstedt warnt davor, dass der sich abzeichnende DPP-Ansatz voraussichtlich weder die AAS-Schnittstelle noch das AAS-Datenmodell verwenden wird. In der Praxis bedeutet dies, dass eine Implementierung, die nur eine AAS-API offenlegt oder AAS-Pakete exportiert, möglicherweise nicht automatisch DPP-konform ist. Das Risiko für Projekte im Jahr 2026 besteht darin, eine „reine AAS”-Lösung zu entwickeln und erst spät festzustellen, dass eine externe Transformationsebene erforderlich ist.

Der pragmatische Weg nach vorne besteht darin, AAS als interne digitale Zwillingsstruktur zu behandeln, wenn es zur bestehenden Architektur passt, aber ein standardkonformes DPP-„Ausgabeformat” zu planen, das sich möglicherweise davon unterscheidet. Mit anderen Worten: Halten Sie die interne Modellierung flexibel und erstellen Sie explizite Zuordnungen zur DPP-Schnittstelle und zum Schema, sobald der EU-Standard endgültig feststeht.

OPC Foundation plant eine Open-Source-Referenzimplementierung zur Hannover Messe

Barnstedt betont, dass Unternehmen nicht in Panik geraten sollten. Er sagt , dass die OPC Foundation eine Open-Source-Referenzimplementierung bereitstellen wird , die dem EU-DPP-Standard entspricht und auf der weltweit anerkannten IEC-Standard-Modellierungssprache OPC UA basiert , die in der UA Cloud Library gehostet wird, mit einem Zielmeilenstein für die Hannover Messe im April 2026.

Was ist Ihre Meinung?

Stimmen Sie zu, dass 2026 das Jahr der DPP-Einführung sein wird, oder erwarten Sie eine uneinheitliche Einführung in den verschiedenen Branchen und Lieferketten? Und wenn Sie heute etwas aufbauen, betrachten Sie AAS als Ihr internes Rückgrat mit einer DPP-konformen Exportschicht oder setzen Sie auf eine direkte Angleichung? Teilen Sie Ihre Meinung mit Think WIoT.


Kontakt- und Firmeninformationen

Veröffentlicht von
OPC Foundation
Kontakt:
Stefan Hoppe