Roboter gegen den Arbeitskräftemangel und Klimawandel
Die Port- und Douro-Weine werden weltweit in mehr als 120 Länder vertrieben. Rund 24 Millionen Flaschen werden pro Jahr verkauft. Mehr als 20.000 Mitarbeiter werden für die Ernte der gesamten Region benötigt, Symington stellt davon 800 an.
Isabel Freitas
– Analyst Developer
bei Symington Family Estates

VineScout: Robots against labor shortage and climate change
Biologisch und experimentell
Mit rund 132 Hektar besitzt Symington die größte zertifizierte biologische Weinbergsfläche im Norden Portugals. Zusätzlich betreibt das Unternehmen experimentelle Weinberge zur Erprobung neuer Weinsorten. Die Rebsortenbibliotheken in Ataíde (53 Rebsorten) und in Bomfim (31 Rebsorten), sind die größte Sammlung an einheimischen Rebsorten Portugals.
Alle Rebflächen – insgesamt 1.024 Hektar – werden nach strengen Vorgaben und dem Ziel geringstmöglicher Eingriffe bewirtschaftet. Zur Vermarktung der Produkte betreibt Symington vier führende Portweinhäuser und bietet ein Portfolio von Douro-Weinen an.
Roboter rollen durch die Weinberge
Die erfassten Daten geben Auskunft über die Einflüsse von Temperatur, Regen und Bewässerung. Das Bewässerungsmanagement der Weinberge erfolgt aus der Ferne und automatisiert über Sensorik. Bei plötzlichen Klimaveränderungen muss innerhalb weniger Stunden reagiert werden – das ist nur mit digitalen Lösungen möglich. Zwei Maschinen zum Ernten der Trauben kommen auf den Terrassenanlagen zum Einsatz.
Informationen zum Reifegrad und Position werden an die Maschine weitergegeben. Bestimmte Bereiche können vorab ausgespart werden. Kommt die Maschine dann zum nächsten Mal zum Einsatz, sind die Daten des vorherigen Einsatzes bereits automatisch verarbeitet und die nächste Einheit wird korrekt konfiguriert.
Biologisch und experimentell
Mit rund 132 Hektar besitzt Symington die größte zertifizierte biologische Weinbergsfläche im Norden Portugals. Zusätzlich betreibt das Unternehmen experimentelle Weinberge zur Erprobung neuer Weinsorten. Die Rebsortenbibliotheken in Ataíde (53 Rebsorten) und in Bomfim (31 Rebsorten), sind die größte Sammlung an einheimischen Rebsorten Portugals.
Alle Rebflächen – insgesamt 1.024 Hektar – werden nach strengen Vorgaben und dem Ziel geringstmöglicher Eingriffe bewirtschaftet. Zur Vermarktung der Produkte betreibt Symington vier führende Portweinhäuser und bietet ein Portfolio von Douro-Weinen an.
Roboter rollen durch die Weinberge
Die erfassten Daten geben Auskunft über die Einflüsse von Temperatur, Regen und Bewässerung. Das Bewässerungsmanagement der Weinberge erfolgt aus der Ferne und automatisiert über Sensorik. Bei plötzlichen Klimaveränderungen muss innerhalb weniger Stunden reagiert werden – das ist nur mit digitalen Lösungen möglich. Zwei Maschinen zum Ernten der Trauben kommen auf den Terrassenanlagen zum Einsatz.
Informationen zum Reifegrad und Position werden an die Maschine weitergegeben. Bestimmte Bereiche können vorab ausgespart werden. Kommt die Maschine dann zum nächsten Mal zum Einsatz, sind die Daten des vorherigen Einsatzes bereits automatisch verarbeitet und die nächste Einheit wird korrekt konfiguriert.

VineScout: Robots against labor shortage and climate change
UHF-Transponder auf Gitterboxen
RFID-Tracking für alle Halberzeugnisse
Die RFID-Integration startete 2015 und erfolgte im Produktionsprozess der Halberzeugnisse, um die internen Prozesse zu rationalisieren und manuelle Fehler zu eliminieren. Zusätzlilch sollte die Supply Chain optimiert werden. Symington verwendet EPC Gen2v2-Tags mit dem EPC Binary Coding Scheme SSCC- 96 und EPCIS Events für die Kommunikation mit SAP. Die RFID-Tags werden in-house codiert. Der Chip verfügt über einen 128-bit-EPC- und einen 32-bit- User-Speicher. Aus Kostengründen waren die fertigen Endprodukte zunächst nicht Teil des RFID-Rollouts.

Die Halberzeugnisse befinden sich in einer Warteschlange nach dem Prinzip „First in, first out“ in der Produktionslinie. Die RFID-Erfassung gewährleistet die Rückverfolgbarkeit.
Ladungsträger in Echtzeit verfolgt
Während der Wein in die Flasche abgefüllt wird, werden zwei Etiketten mit GS1-128-Barcodes und RFID SSCC-96 gedruckt. Diese werden an den Ladungsträger aus Metall, der rund 600 Flaschen beinhaltet, angebracht. Sobald der Abfüllvorgang abgeschlossen ist, wird der Wareneingang im ERP-System hinterlegt. Die RFID-Transponder garantieren die Lokalisierung und Rückverfolgung des Ladungsträgers in Echtzeit. Anschließend wird der Ladungsträger ins Lager überführt. Am Eingangstor befindet sich ein RFID-Reader.
Jedes Mal wenn ein Transponder das Lesegerät passiert, werden Standort, ID der Handling Unit als Serial Shipping Container Code und Zeitzone an das ERP-System – nach dem EPCIS Standard – weitergeleitet. Insgesamt sind drei RFID-Lesegeräte installiert. Zwei an den abschließenden Produktionslinien und ein Reader am Eingangstor zur Lagerhalle.
Finaler Produktionsprozess nach mehreren Jahren
Das Halberzeugnis wird auf dem Ladungsträger für längere Zeit – zum Teil über mehrere Jahre – gelagert, bis es für den finalen Weiterverarbeitungsprozess wieder in die Produktionshalle zurück geführt wird. Per gesetzlicher Vorschrift müssen einige der Produkte zu einem vorgegebenen Zeitpunkt abgefüllt und gelagert werden – auch wenn der Verkauf erst Jahre später erfolgt.
Wenn das Halberzeugnis für die letzten Schritte, für die Etikettierung und Verpackung, zu den abschließenden Produktionslinien gebracht wird, erfassen Lesegeräte an den Produktionslinien das RFID-Label. Somit wird die gesamte interne Prozesskette kontrolliert und überwacht. Die korrekte Fertigstellung des Produkts mit dem dazugehörigen Etikett wird gewährleistet.
Interview mit António Marquez Filipe
Tradition und Innovation vereint
Regionale Verbundenheit, Kooperation in Forschungsprojekten, Nachhaltigkeitsziele, „Mission 2025“ – António Marquez Filipe gibt Einblicke in die Unternehmensgeschichte und Zukunftsvision von Symington Family Estates.

Antonio Marquez Filipe, Chief Operating Officer at Symington Family Estates, has been with the company for more than 30 years.
Interview
1. Was ist das Besondere an Symington?
Symington wird bereits in 5. Familiengeneration geführt. Gegründet wurde das Unternehmen 1882. Wir sind ein Traditionsunternehmen, dass einerseits großen Wert auf seine Herkunft legt und andererseits mit neuester Technologie und Innovationen in die Zukunft blickt. Symington bringt beides in Einklang miteinander. Wir legen besonders Wert darauf, uns für die Douro Region einzusetzen und lokal zu agieren.
Die Symington Familie ist sehr stark mit der Region verbunden. Obwohl sie auch britische Wurzeln haben, ist die Leidenschaft für ihre Heimat, die Douro Region immens. Sie verfügen über eine große Verbundenheit mit der Region, das ist meiner Einschätzung nach etwas ganz besonderes ist. Dementsprechend setzt sich Symington für eine Reihe von lokalen Projekten ein, die Nachhaltigkeitsziele und den Erhalt der Region unterstützen.
2. Welche Umweltprojekte werden derzeit aktiv unterstützt?
Wir sind ein Teil einer ganzen Reihe von Umweltprojekten. Beispielsweise haben wir erst kürzlich eine Sonderedition des Altano-Weins auf den Markt gebracht. Ein Teil des Verkaufserlöses geht direkt an „Rewilding Portugal“, um einen Biotop in Foz Côa im Norden Portugals zu schaffen. Auf diesem Gebiet können die Tiere sich frei bewegen. Zudem pflegen wir Partnerschaften mit drei Universitäten in Portugal – in Vila Real, in Porto und in Aveiro. Im Rahmen dieser Partnerschaft befassen wir uns mit einer Studie zur Artenvielfalt. Es geht dabei um die Population von Trauersteinschmätzer, dem sogenannten „Portwein Vogel“.
Die Studie evaluiert, wie wir diese Population auf unseren Grundstücken erhalten und auch noch vergrößern können.
3. 2001 wurde die Douro Region als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt. Hat das auch direkten Einfluss auf Symington?
Die Douro Region ist weltweit die älteste demarkierte Weinregion. Insgesamt erstrecken sich die Rebflächen über 45.726 Hektar. Ein Großteil davon ist auf steilen, terrassierten Flächen angelegt. Wir selbst haben viele dieser Terrassen auf unserem Grundstück wieder aufgebaut. Insgesamt verlaufen 93 Kilometer handgefertigte Steinterrassen auf unserem Grundstück.
Vor einigen Jahren hat uns eine Biologin darauf aufmerksam gemacht, dass die Steine zu eng aneinandergereiht waren. Denn die freien, kleinen Flächen zwischen den Steinen werden normalerweise von Insekten und Schlangen genutzt. Dementsprechend haben wir unsere Bautechnik verändert, um genügend Zwischenräume zu gewährleisten und somit die Artenvielfalt zu fördern.
4. Über welche Zertifizierungen verfügt Symington bereits heute?
Wir sind führender biologischer Weinanbauer im Norden Portugals und führen Forschungs- und Entwicklungsstudien durch, um die Grenzen des ökologischen Weinbaus auszudehnen. Auf der Quinta do Ataíde errichten wir das erste Weingut Portugals, dass die LEEDZertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) erhält. Zudem sind wir B-Corporation zertifiziert.
Das Unternehmensziel definiert sich also nicht nur durch einen finanziellen Gewinn, sondern ist gekoppelt an das Ziel, einen Mehrwert für die Gesellschaft zu leisten und soziale und ökologische Probleme zu lösen. Symington verkörperte bereits vor der Zertifizierung viele dieser Richtlinien.
Darunter die Berücksichtigung der Umwelt, der lokalen Bevölkerung und der Mitarbeiter.
5. Welchen Herausforderungen stehen Sie gegenüber? Stichwort: Arbeitskräftemangel.
Vor allem das Landesinnere von Portugal ist von der Abwanderung in Großstädte, niedrigen Geburtenraten und einem steigendem Durchschnittsalter geprägt. Zur Verhältnismäßigkeit: Allein Symington benötigt rund 800 Arbeitskräfte pro Jahr – die gesamte Region 20.000. Deshalb arbeiten wir an einer Reihe von Lösungsintegrationen.
6. Welche Bedeutung nehmen Roboter und Drohnen in den Weinbergen ein?
Wir nutzen Robotik, um die Anzahl und die Qualität der Datenerhebungspunkte in den Weinbergen zu erhöhen. Die erfassten Daten geben Auskunft über die Einflüsse von Temperatur, Regen und Bewässerung. Um Auswirkungen und möglichen Krankheiten vorzubeugen, haben wir in Satellitenbilder, Drohnen und Robotik investiert.
Das Bewässerungsmanagement der Weinberge erfolgt aus der Ferne und automatisiert über Sensorik. Wir nutzen die Bewässerung nicht, um den Ertrag ins Maximale zu steigern, sondern lediglich, um die Weinreben am Leben zu erhalten. Bei plötzlichen Klimaveränderungen müssen wir innerhalb von wenigen Stunden reagieren – das ist nur mit digitalen Lösungen möglich.
7. Wie erfolgen die Ernteabläufe?
Des weiteren setzen wir zwei Maschinen zum Ernten der Trauben auf den Terrassenanlagen ein. Diese Maschinen haben wir eigens entwickelt, damit nur die reifen Trauben gepflückt werden.
Informationen zum Reifegrad und Position können an die Maschine übertragen werden. Diese Technologie ist in der Entwicklung, aber noch nicht vollständig implementiert. Zum Beispiel können wir bestimmte Bereiche vorab aussparen. Kommt die Maschine dann zum nächsten Mal zum Einsatz, sind die Daten des vorherigen Einsatzes bereits automatisch verarbeitet und der Beginn der nächsten Einheit wird korrekt konfiguriert.
8. Was beinhaltet die „Mission 2025“?
Für die „Mission 2025“ sind vier unternehmensübergreifende Arbeitsgruppen im Einsatz, die Nachhaltigkeitsinitiativen in folgenden Bereichen erarbeiten: Weinbau & Artenvielfalt, Wasser, Energie & Gebäude, Verpackung & Abfall, sowie Team & Community. Insgesamt haben wir zehn
Ziele formuliert, die bis spätestens 2025 realisiert werden sollen. Jegliche Energie wird dann aus zertifizierten erneuerbaren Energiequellen stammen, 20 Prozent davon erzeugen wir selbst. Alle Pkw sollen Elektro- oder Hybridfahrzeuge sein. Pro abgefülltem Liter Wein sollen die CO2-Emissionen um 35 Prozent, der Wasserverbrauch um 10 Prozent und der Stromverbrauch um 10 Prozent reduziert werden. Zahlreiche Ökosysteme werden wieder aufgeforstet.
Die Gold LEED Zertifizierung für ein nachhaltiges Gebäude wird in der neuen Weinkellerei realisiert. Die Mitarbeiter sollen sich zu 80 Prozent an Freiwilligenprogrammen beteiligen. Ein neuer Fonds für Soziales und Umweltauswirkungen wird eingerichtet. Und zu guter Letzt wurde das Ziel der B-Corp Zertifizierung bereits erreicht.
Interview
1. Was ist das Besondere an Symington?
Symington wird bereits in 5. Familiengeneration geführt. Gegründet wurde das Unternehmen 1882. Wir sind ein Traditionsunternehmen, dass einerseits großen Wert auf seine Herkunft legt und andererseits mit neuester Technologie und Innovationen in die Zukunft blickt. Symington bringt beides in Einklang miteinander. Wir legen besonders Wert darauf, uns für die Douro Region einzusetzen und lokal zu agieren.
Die Symington Familie ist sehr stark mit der Region verbunden. Obwohl sie auch britische Wurzeln haben, ist die Leidenschaft für ihre Heimat, die Douro Region immens. Sie verfügen über eine große Verbundenheit mit der Region, das ist meiner Einschätzung nach etwas ganz besonderes ist. Dementsprechend setzt sich Symington für eine Reihe von lokalen Projekten ein, die Nachhaltigkeitsziele und den Erhalt der Region unterstützen.
2. Welche Umweltprojekte werden derzeit aktiv unterstützt?
Wir sind ein Teil einer ganzen Reihe von Umweltprojekten. Beispielsweise haben wir erst kürzlich eine Sonderedition des Altano-Weins auf den Markt gebracht. Ein Teil des Verkaufserlöses geht direkt an „Rewilding Portugal“, um einen Biotop in Foz Côa im Norden Portugals zu schaffen. Auf diesem Gebiet können die Tiere sich frei bewegen. Zudem pflegen wir Partnerschaften mit drei Universitäten in Portugal – in Vila Real, in Porto und in Aveiro. Im Rahmen dieser Partnerschaft befassen wir uns mit einer Studie zur Artenvielfalt. Es geht dabei um die Population von Trauersteinschmätzer, dem sogenannten „Portwein Vogel“.
Die Studie evaluiert, wie wir diese Population auf unseren Grundstücken erhalten und auch noch vergrößern können.
3. 2001 wurde die Douro Region als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt. Hat das auch direkten Einfluss auf Symington?
Die Douro Region ist weltweit die älteste demarkierte Weinregion. Insgesamt erstrecken sich die Rebflächen über 45.726 Hektar. Ein Großteil davon ist auf steilen, terrassierten Flächen angelegt. Wir selbst haben viele dieser Terrassen auf unserem Grundstück wieder aufgebaut. Insgesamt verlaufen 93 Kilometer handgefertigte Steinterrassen auf unserem Grundstück.
Vor einigen Jahren hat uns eine Biologin darauf aufmerksam gemacht, dass die Steine zu eng aneinandergereiht waren. Denn die freien, kleinen Flächen zwischen den Steinen werden normalerweise von Insekten und Schlangen genutzt. Dementsprechend haben wir unsere Bautechnik verändert, um genügend Zwischenräume zu gewährleisten und somit die Artenvielfalt zu fördern.
4. Über welche Zertifizierungen verfügt Symington bereits heute?
Wir sind führender biologischer Weinanbauer im Norden Portugals und führen Forschungs- und Entwicklungsstudien durch, um die Grenzen des ökologischen Weinbaus auszudehnen. Auf der Quinta do Ataíde errichten wir das erste Weingut Portugals, dass die LEEDZertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) erhält. Zudem sind wir B-Corporation zertifiziert.
Das Unternehmensziel definiert sich also nicht nur durch einen finanziellen Gewinn, sondern ist gekoppelt an das Ziel, einen Mehrwert für die Gesellschaft zu leisten und soziale und ökologische Probleme zu lösen. Symington verkörperte bereits vor der Zertifizierung viele dieser Richtlinien.
Darunter die Berücksichtigung der Umwelt, der lokalen Bevölkerung und der Mitarbeiter.
5. Welchen Herausforderungen stehen Sie gegenüber? Stichwort: Arbeitskräftemangel.
Vor allem das Landesinnere von Portugal ist von der Abwanderung in Großstädte, niedrigen Geburtenraten und einem steigendem Durchschnittsalter geprägt. Zur Verhältnismäßigkeit: Allein Symington benötigt rund 800 Arbeitskräfte pro Jahr – die gesamte Region 20.000. Deshalb arbeiten wir an einer Reihe von Lösungsintegrationen.
6. Welche Bedeutung nehmen Roboter und Drohnen in den Weinbergen ein?
Wir nutzen Robotik, um die Anzahl und die Qualität der Datenerhebungspunkte in den Weinbergen zu erhöhen. Die erfassten Daten geben Auskunft über die Einflüsse von Temperatur, Regen und Bewässerung. Um Auswirkungen und möglichen Krankheiten vorzubeugen, haben wir in Satellitenbilder, Drohnen und Robotik investiert.
Das Bewässerungsmanagement der Weinberge erfolgt aus der Ferne und automatisiert über Sensorik. Wir nutzen die Bewässerung nicht, um den Ertrag ins Maximale zu steigern, sondern lediglich, um die Weinreben am Leben zu erhalten. Bei plötzlichen Klimaveränderungen müssen wir innerhalb von wenigen Stunden reagieren – das ist nur mit digitalen Lösungen möglich.
7. Wie erfolgen die Ernteabläufe?
Des weiteren setzen wir zwei Maschinen zum Ernten der Trauben auf den Terrassenanlagen ein. Diese Maschinen haben wir eigens entwickelt, damit nur die reifen Trauben gepflückt werden.
Informationen zum Reifegrad und Position können an die Maschine übertragen werden. Diese Technologie ist in der Entwicklung, aber noch nicht vollständig implementiert. Zum Beispiel können wir bestimmte Bereiche vorab aussparen. Kommt die Maschine dann zum nächsten Mal zum Einsatz, sind die Daten des vorherigen Einsatzes bereits automatisch verarbeitet und der Beginn der nächsten Einheit wird korrekt konfiguriert.
8. Was beinhaltet die „Mission 2025“?
Für die „Mission 2025“ sind vier unternehmensübergreifende Arbeitsgruppen im Einsatz, die Nachhaltigkeitsinitiativen in folgenden Bereichen erarbeiten: Weinbau & Artenvielfalt, Wasser, Energie & Gebäude, Verpackung & Abfall, sowie Team & Community. Insgesamt haben wir zehn
Ziele formuliert, die bis spätestens 2025 realisiert werden sollen. Jegliche Energie wird dann aus zertifizierten erneuerbaren Energiequellen stammen, 20 Prozent davon erzeugen wir selbst. Alle Pkw sollen Elektro- oder Hybridfahrzeuge sein. Pro abgefülltem Liter Wein sollen die CO2-Emissionen um 35 Prozent, der Wasserverbrauch um 10 Prozent und der Stromverbrauch um 10 Prozent reduziert werden. Zahlreiche Ökosysteme werden wieder aufgeforstet.
Die Gold LEED Zertifizierung für ein nachhaltiges Gebäude wird in der neuen Weinkellerei realisiert. Die Mitarbeiter sollen sich zu 80 Prozent an Freiwilligenprogrammen beteiligen. Ein neuer Fonds für Soziales und Umweltauswirkungen wird eingerichtet. Und zu guter Letzt wurde das Ziel der B-Corp Zertifizierung bereits erreicht.

Antonio Marquez Filipe, Chief Operating Officer at Symington Family Estates, has been with the company for more than 30 years.
Lokalisierung mit RFID

The RFID labels are printed and coded in-house. Two labels with GS1-128 barcodes and RFID SSCC-96 are applied per load carrier.
Alle Produktionslinien sollen bis 2021 RFID-fähig sein
Jährlich sind rund 5.000 RFID-getaggte Ladungsträger aus Metall bei Symington im Umlauf. Manuelle Fehler werden reduziert und mögliche Fehlerquellen schneller lokalisiert. Stillstandszeiten der Produktionsanlage und Verpackungsfehler werden reduziert. Das manuelle Scannen durch das Personal entfällt.
Die Ladungsträger werden effizient und transparent gesteuert, da jede Palette eindeutig lokalisierbar ist. Bis Ende 2021 sollen alle verbleibenden Produktionslinien beider Produktionshallen und das zentrale Warenlager ebenfalls mit RFID-Technologie ausgestattet werden.
Alle Produktionslinien sollen bis 2021 RFID-fähig sein
Jährlich sind rund 5.000 RFID-getaggte Ladungsträger aus Metall bei Symington im Umlauf. Manuelle Fehler werden reduziert und mögliche Fehlerquellen schneller lokalisiert. Stillstandszeiten der Produktionsanlage und Verpackungsfehler werden reduziert. Das manuelle Scannen durch das Personal entfällt.
Die Ladungsträger werden effizient und transparent gesteuert, da jede Palette eindeutig lokalisierbar ist. Bis Ende 2021 sollen alle verbleibenden Produktionslinien beider Produktionshallen und das zentrale Warenlager ebenfalls mit RFID-Technologie ausgestattet werden.

The RFID labels are printed and coded in-house. Two labels with GS1-128 barcodes and RFID SSCC-96 are applied per load carrier.

José Salazar, Analyst Developer, IT Department at Symington
Containerpool mit RFID
José Salazar, Analyst Developer, IT Department, Symington, ist für die RFID-Integration der logistischen Prozesse mit den externen Lieferanten zuständig. Der Transport der RFID-getaggten Container, mit angelieferten Weintrauben, wird vom Wareneingang zur Produktionsanlage sichergestellt.
Jeder Container wird der korrekten Weinproduktion zugeordnet. Die leeren Container werden anschließend von der Produktionsanlage zurück zum Lager überführt. Von dort aus werden die Behälter an die Lieferanten erneut übergeben.
Containerpool mit RFID
José Salazar, Analyst Developer, IT Department, Symington, ist für die RFID-Integration der logistischen Prozesse mit den externen Lieferanten zuständig. Der Transport der RFID-getaggten Container, mit angelieferten Weintrauben, wird vom Wareneingang zur Produktionsanlage sichergestellt.
Jeder Container wird der korrekten Weinproduktion zugeordnet. Die leeren Container werden anschließend von der Produktionsanlage zurück zum Lager überführt. Von dort aus werden die Behälter an die Lieferanten erneut übergeben.

José Salazar, Analyst Developer, IT Department at Symington
Identifikation der Zulieferer
Es kommen EPC-GEn2v2 mit Tag- Kodierung GRAI-96 zum Einsatz. Die logistischen Prozesse mit den Lieferanten – Identifikation des Zulieferers, die Anzahl der gelieferten Trauben, sowie die Rücklieferung von leeren Containern – werden damit gesteuert.
Interview mit Isabel Freitas
Technologische Innovationen vorantreiben
Isabel Freitas setzt sich für die Implementierung technologischer Innovationen ein. Sie ist Hauptverantwortliche der RFID-Integration in der Logistik und erklärt, welche Herausforderungen zu lösen waren und welche Erwartungen an die RFID-Integration gestellt wurden, sowie welche zukünftigen Technologien im Fokus stehen.

Isabel Freitas, Analyst Developer, Symington Family Estates, ist seit 1999 für das Unternehmen tätig.
Interview
1. Vor welchen technologischen Herausforderungen steht Symington insbesondere im Hinblick auf die Produktpalette und deren Produktlebensdauer?
Auf Grund der langen Lebensdauer unserer Produkte müssen wir uns die Frage stellen: Ist die Technologie, die wir jetzt implementieren auch zukünftig noch innovativ und einsetzbar? Wie wird diese Technologie vielleicht in 20 Jahren aussehen, wenn der Wein verkauft wird? Sollte die Technologie dann nicht mehr einwandfrei funktionieren, könnte der Kunde Bedenken hinsichtlich der Produktauthentizität haben. Deshalb müssen zukünftige Technologieentwicklungen und auch mögliche Technologieerosionen bedacht werden. Zudem arbeiten wir mit Metall und Flüssigkeiten – beides keine einfachen Voraussetzungen für die Integration von RFIDTechnologie.
2. Weshalb hat sich Symington speziell für den Serial Shipping Container Code entschieden?
Anfangs haben wir evaluiert, GRAI (Global Returnable Asset Identifier) oder SSCC (Serial Shipping Container Code) zu nutzen, da die Ladungsträger aus Metall sich in unserem Besitz befinden und die internen Produktionsanlagen nicht verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war SSCC innerhalb der Supply Chain deutlich stärker vertreten. Deshalb haben wir uns letztendlich für SSCC-96 entschieden.
3. Welche Erwartungshaltungen gingen der Lösungsintegration voraus?
Das übergeordnete Ziel war es, den zukünftigen Anforderungen in der Supply Chain voraus zu sein. Die Dynamik innerhalb der Supply Chain ändert sich zunehmend. Mehr und mehr Unternehmen investieren jetzt in die digitale Transformation und Standardisierung in der Supply Chain. Seit wir 2015 auf RFID umgestellt haben, sind wir auch daran interessiert, die Inventurzeit zu reduzieren. Die Case Study zu unseren Halberzeugnissen war nicht optimal, da Einflüsse wie Metall und Flüssigkeit sowie die Art und Weise, wie unser Lagerbestand gelagert wird, die RFID-Datenerfassung erschwerten.
Die Umgebungsbedingungen unserer Halberzeugnisse ist jedoch anders, und obwohl das Erfassen auf SSCC-Ebene erfolgt, halten wir die RFID-Nachverfolgung in naher Zukunft dennoch für eine gute Option.
4. Soll der Einsatz von RFID auch zukünftig erweitert werden?
Die fertigen Weinprodukte haben wir aus Kostengründen nicht in die erste RFIDIntegration einbezogen. Zukünftig wollen wir aber alle Produkte in die RFID-Lösung integrieren. Aktuell planen wir, die RFID-Integration auf alle Produktions- und Logistikprozesse zu erweitern. Dazu gehören nicht nur die Produktionslinien, sondern auch die Lagerhallen für Halberzeugnisse, Endprodukte und das Warenlager für Rohmaterialien. Die Kosten für RFID-Etiketten sind seit 2015 deutlich gesunken. Daher wird der RFID-Einsatz immer kostengünstiger. Aktuell evaluieren wir beispielsweise den Einsatz von Drohnen für die Inventur im Warenlager. Motivierend für unsere Projekte ist auch, dass einige unserer Zulieferer ebenfalls damit starten, RFID einzusetzen.
5. Bei der Anlieferung von Trauben externer Weinbauern kommt ebenfalls RFID zum Einsatz. Wie läuft dieser Prozess ab?
Der RFID-Einsatz auf den Containern wird für drei unterschiedliche Prozesse, die Zusammenarbeit mit externen Weinbauern betreffend, genutzt. Erstens wird der Poolkreislauf der Ladungsträger zwischen Symington und den Weibauern überwacht. Dadurch wissen wir immer exakt wo sich wie viele Ladungsträger befinden. Auch die Rücklieferung oder Auslieferung von leeren RFIDgetaggten Behältern wird automatisch erfasst.
Der zweite RFID-Prozess betrifft die Weinbauern und deren Liefermengen. Wir überwachen automatisch und kontaktlos die Menge der gelieferten Trauben und ordnen diese Menge dem jeweiligen Weinbauern zu. Der Weinbauern wird über das RFID-Etikett am Container identifiziert.
Somit dokumentieren wir, wie viele Container und welche Traubenmengen einem Weinbauern zuzuordnen sind.
Der dritte RFID-gestützte Prozess betrifft nicht die externen Weinbauern, sondern die internen Logistikprozesse bei Symington. Dazu zählen der Transport der Ladungsträger vom Wareneingang zur Produktionsanlage sowie die Zuordnung der Ladungsträger zur korrekten Weinproduktion.
Der Transport von leeren Ladungsträgern von der Produktionsanlage zum Empfangslager oder vom Empfangslager zur Produktion wird ebenfalls kontaktlos überwacht. Im Grunde werden sämtliche Logistikprozesse digital erfasst, so dass alle Containerbewegungen nachvollziehbar sind. Dafür nutzen wir EPCGEn2v2 mit Tag-Kodierung GRAI-96.
6. Welche weiteren Lösungen und Technologien werden zurzeit evaluiert?
Wir evaluieren derzeit eine Vielzahl an weiteren Automationslösungen. Beispielsweise testen wir den Einsatz von NFC zur Kundenbindung und Interaktion mit dem Kunden. Mit einem Dual-Frequency-Tag könnte zukünftig sowohl die Automatisierung der Logistik als auch die Customer Experience realisiert werden. Wie können wir in Zukunft die Kunden einbeziehen und die Markenbindung stärken?
Das sind Fragestellungen mit denen sich Symington zurzeit befasst. Die Welt verändert sich so rasant, die Lebensdauer unserer Weine ist uns zum Teil weit voraus. Auch das ist eine Herausforderung mit der wir uns befassen müssen. Bei allen Lösungen und neuen Technologien achten wir vor allem auf deren Standardisierung, um die Vorteile in allen Segmenten der Supply Chain nutzen zu können. Gleichzeitig werden so die strengen Vorschriften der Getränke- und Lebensmittelindustrie eingehalten.
Interview
1. Vor welchen technologischen Herausforderungen steht Symington insbesondere im Hinblick auf die Produktpalette und deren Produktlebensdauer?
Auf Grund der langen Lebensdauer unserer Produkte müssen wir uns die Frage stellen: Ist die Technologie, die wir jetzt implementieren auch zukünftig noch innovativ und einsetzbar? Wie wird diese Technologie vielleicht in 20 Jahren aussehen, wenn der Wein verkauft wird? Sollte die Technologie dann nicht mehr einwandfrei funktionieren, könnte der Kunde Bedenken hinsichtlich der Produktauthentizität haben. Deshalb müssen zukünftige Technologieentwicklungen und auch mögliche Technologieerosionen bedacht werden. Zudem arbeiten wir mit Metall und Flüssigkeiten – beides keine einfachen Voraussetzungen für die Integration von RFIDTechnologie.
2. Weshalb hat sich Symington speziell für den Serial Shipping Container Code entschieden?
Anfangs haben wir evaluiert, GRAI (Global Returnable Asset Identifier) oder SSCC (Serial Shipping Container Code) zu nutzen, da die Ladungsträger aus Metall sich in unserem Besitz befinden und die internen Produktionsanlagen nicht verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war SSCC innerhalb der Supply Chain deutlich stärker vertreten. Deshalb haben wir uns letztendlich für SSCC-96 entschieden.
3. Welche Erwartungshaltungen gingen der Lösungsintegration voraus?
Das übergeordnete Ziel war es, den zukünftigen Anforderungen in der Supply Chain voraus zu sein. Die Dynamik innerhalb der Supply Chain ändert sich zunehmend. Mehr und mehr Unternehmen investieren jetzt in die digitale Transformation und Standardisierung in der Supply Chain. Seit wir 2015 auf RFID umgestellt haben, sind wir auch daran interessiert, die Inventurzeit zu reduzieren. Die Case Study zu unseren Halberzeugnissen war nicht optimal, da Einflüsse wie Metall und Flüssigkeit sowie die Art und Weise, wie unser Lagerbestand gelagert wird, die RFID-Datenerfassung erschwerten.
Die Umgebungsbedingungen unserer Halberzeugnisse ist jedoch anders, und obwohl das Erfassen auf SSCC-Ebene erfolgt, halten wir die RFID-Nachverfolgung in naher Zukunft dennoch für eine gute Option.
4. Soll der Einsatz von RFID auch zukünftig erweitert werden?
Die fertigen Weinprodukte haben wir aus Kostengründen nicht in die erste RFIDIntegration einbezogen. Zukünftig wollen wir aber alle Produkte in die RFID-Lösung integrieren. Aktuell planen wir, die RFID-Integration auf alle Produktions- und Logistikprozesse zu erweitern. Dazu gehören nicht nur die Produktionslinien, sondern auch die Lagerhallen für Halberzeugnisse, Endprodukte und das Warenlager für Rohmaterialien. Die Kosten für RFID-Etiketten sind seit 2015 deutlich gesunken. Daher wird der RFID-Einsatz immer kostengünstiger. Aktuell evaluieren wir beispielsweise den Einsatz von Drohnen für die Inventur im Warenlager. Motivierend für unsere Projekte ist auch, dass einige unserer Zulieferer ebenfalls damit starten, RFID einzusetzen.
5. Bei der Anlieferung von Trauben externer Weinbauern kommt ebenfalls RFID zum Einsatz. Wie läuft dieser Prozess ab?
Der RFID-Einsatz auf den Containern wird für drei unterschiedliche Prozesse, die Zusammenarbeit mit externen Weinbauern betreffend, genutzt. Erstens wird der Poolkreislauf der Ladungsträger zwischen Symington und den Weibauern überwacht. Dadurch wissen wir immer exakt wo sich wie viele Ladungsträger befinden. Auch die Rücklieferung oder Auslieferung von leeren RFIDgetaggten Behältern wird automatisch erfasst.
Der zweite RFID-Prozess betrifft die Weinbauern und deren Liefermengen. Wir überwachen automatisch und kontaktlos die Menge der gelieferten Trauben und ordnen diese Menge dem jeweiligen Weinbauern zu. Der Weinbauern wird über das RFID-Etikett am Container identifiziert.
Somit dokumentieren wir, wie viele Container und welche Traubenmengen einem Weinbauern zuzuordnen sind.
Der dritte RFID-gestützte Prozess betrifft nicht die externen Weinbauern, sondern die internen Logistikprozesse bei Symington. Dazu zählen der Transport der Ladungsträger vom Wareneingang zur Produktionsanlage sowie die Zuordnung der Ladungsträger zur korrekten Weinproduktion.
Der Transport von leeren Ladungsträgern von der Produktionsanlage zum Empfangslager oder vom Empfangslager zur Produktion wird ebenfalls kontaktlos überwacht. Im Grunde werden sämtliche Logistikprozesse digital erfasst, so dass alle Containerbewegungen nachvollziehbar sind. Dafür nutzen wir EPCGEn2v2 mit Tag-Kodierung GRAI-96.
6. Welche weiteren Lösungen und Technologien werden zurzeit evaluiert?
Wir evaluieren derzeit eine Vielzahl an weiteren Automationslösungen. Beispielsweise testen wir den Einsatz von NFC zur Kundenbindung und Interaktion mit dem Kunden. Mit einem Dual-Frequency-Tag könnte zukünftig sowohl die Automatisierung der Logistik als auch die Customer Experience realisiert werden. Wie können wir in Zukunft die Kunden einbeziehen und die Markenbindung stärken?
Das sind Fragestellungen mit denen sich Symington zurzeit befasst. Die Welt verändert sich so rasant, die Lebensdauer unserer Weine ist uns zum Teil weit voraus. Auch das ist eine Herausforderung mit der wir uns befassen müssen. Bei allen Lösungen und neuen Technologien achten wir vor allem auf deren Standardisierung, um die Vorteile in allen Segmenten der Supply Chain nutzen zu können. Gleichzeitig werden so die strengen Vorschriften der Getränke- und Lebensmittelindustrie eingehalten.

Isabel Freitas, Analyst Developer, Symington Family Estates, ist seit 1999 für das Unternehmen tätig.