Matter-over-Wi-Fi: Smarte Energiezähler als lokale Steuerzentralen

Im Juli hat Silicon Labs die Möglichkeiten von Matter-over-Wi-Fi für das Smart Metering in den Mittelpunkt gerückt. Der Ansatz verspricht, herkömmliche digitale Stromzähler in vollwertige Energieknoten zu verwandeln, die weit mehr leisten als reine Verbrauchsmessung.
Matter, der herstellerübergreifende IoT-Standard, etabliert sich dabei als zentrales Protokoll für die sichere, lokale Kommunikation zwischen Smart Meter und weiteren Geräten im Haushalt – wie Wärmepumpen, Batteriespeichern oder E-Auto-Ladestationen.
Was ist Matter genau?
Matter ist ein offener, herstellerübergreifender Standard für Smart-Home- und IoT-Kommunikation. Er wird von der Connectivity Standards Alliance (CSA) entwickelt und von Unternehmen wie Apple, Google, Amazon oder Samsung unterstützt. Matter definiert eine gemeinsame „Sprache“ für Geräte, die über bestehende Netzwerke wie WLAN, Thread oder Ethernet kommunizieren können.
Der Standard legt großen Wert auf Interoperabilität, Sicherheit und lokale Steuerung. Viele Funktionen laufen direkt im Heimnetzwerk, ohne eine Cloud-Anbindung zu erzwingen – ein Vorteil für Datenschutz, Geschwindigkeit und Ausfallsicherheit.
Durch Matter können Smart-Home- und IoT-Geräte verschiedener Hersteller einfacher zusammenspielen und einheitlich gesteuert werden. Für Smart Meter bedeutet das: Sie können direkt mit Wärmepumpen, Wallboxen oder anderen Verbrauchern kommunizieren – ohne proprietäre Schnittstellen oder Insellösungen.
Lokale Intelligenz statt Cloud-Abhängigkeit
Mit Matter-over-Wi-Fi wird die Verbrauchsmessung nicht nur digitalisiert, sondern intelligent vernetzt. Verbrauchsdaten werden direkt vor Ort ausgewertet und genutzt, um Geräte im Haushalt zu steuern. Statt ausschließlich Daten an den Versorger oder eine Cloud-Plattform zu senden, entsteht eine lokale Vernetzung und Automation. Der Smart Meter wird zur Steuerzentrale, die Lasten in Echtzeit verschiebt und flexibel auf Tarife oder Netzbedingungen reagiert.
Die Vorteile im Überblick:
Spitzenlastmanagement: Lastspitzen werden vermieden, das Netz wird stabilisiert. Wärmepumpen oder E-Auto-Ladungen können zeitlich flexibel angepasst werden.
Kostensenkung: Verbraucher profitieren von zeitvariablen Tarifen, ohne manuell eingreifen zu müssen.
Netzdienliche Steuerung: Energieversorger erhalten bessere Planbarkeit und können erneuerbare Energien effizienter integrieren.
Datensouveränität: Verbrauchsdaten bleiben lokal im Haushalt und müssen nicht permanent in einer Cloud verarbeitet werden.
Silicon Labs positioniert Wi-Fi und Matter als ideale Plattformen für die nächste Generation smarter Energielösungen. Wi-Fi ist weit verbreitet und bietet eine standardisierte, kostengünstige Infrastruktur. Matter garantiert Interoperabilität und erleichtert die Integration unterschiedlicher Hersteller.
Matter-over-Wi-Fi könnte so eine Schlüsselrolle beim Umbau zu einer dezentralen, flexiblen und verbraucherorientierten Energiewelt spielen. Smart Meter entwickeln sich vom reinen Messgerät zu einem aktiven, intelligenten Steuerungselement – für mehr Effizienz, niedrigere Kosten und ein nachhaltiges Energiemanagement.
Mehr Informationen: Silicon Labs Blog