Pilotphase und Rollout
Im Jahr 1974 eröffneten die Brüder Ulf und Bo Eklöf ein Sportgeschäft im Zentrum von Norrköping. Sie führten ein neues Konzept ein, bei dem die Kunden die Möglichkeit hatten, Sportartikel zu fühlen und anzufassen, anstatt sie wie bisher über den Ladentisch zu verkaufen. Das Konzept war erfolgreich und inspirierte die Brüder dazu, 1987 ihr erstes Stadium-Geschäft in Stockholm zu eröffnen.
Rückblick auf die Pilotphase
Im Jahr 2019 startete Stadium einen 3-monatigen Piloten, um den Nutzen der RFID-Technologie für die Prozesse im Store zu testen. 60.000 Produkte in zwei Stockholmer Filialen waren Teil des Projekts. Erst mit dem Einsatz der RFID-Technologie wurde die Bestandsgenauigkeit in der Pilotphase auf 97 Prozent gesteigert. Johan Stenström arbeitete nach Ablauf der Testphase die abschließende Bilanz aus und präsentierte die Ergebnisse dem Vorstand.
Zustimmung zum Rollout
Die Bewertung des Vorstandes fiel positiv aus. Das Vertrauen in die RFID-Technlogie war gegeben. Nachdem die Ergebnisse vorlagen, wurde das Projekt sehr schnell vom Aufsichtsrat abgesegnet und die Geldmittel für den Rollout bereitgestellt. Bereits 2020 entschied der Vorstand, die RFID-Technologie in allen 180 Filialen einzuführen und das notwendige Budget zur Verfügung zu stellen.
Wie wichtig die Digitalisierung via RFID von der Geschäftsleitung bewertet wurde, zeigt auch, dass 2021 alle anderen Projekte mit Ausnahme der Nachhaltigkeitsstrategie auf Eis lagen.
Rollout
Der Zeitplan für den RFID-Rollout sah sechs Geschäfte pro Woche vor. Im ersten Schritt wurden alle 117 Stadium-Stores mit der RFID-Technologie ausgestattet. Nach einer Evaluierungsphase folgten dann auch die über 60 Outlets. Die RFIDSchulung der Mitarbeiter während des Rollouts erfolgte nach der Methode „Train-the-Trainer“. Mitarbeiter in spezifischen Stores wurden geschult, um dann die RFID-Kenntnisse auf andere Stores zu übertragen. Der Fortschritt wurde von einem zentralen Support-Team überwacht. Um Schwierigkeiten im Rollout vorzubeugen, schalteten sich bei Herausforderungen filialübergreifend qualifizierte RFID-Experten ein. Die zweite Rollout- und Schulungsphase in den Stadium Outlets fand unter Remote-Bedingungen statt.
„Der RFID-Rollout ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie, da die Überproduktion von Sportbekleidung verhindert wird. 48,6 Prozent aller Produkte von Stadium werden nachhaltig hergestellt und mit einem Sustainability Label gekennzeichnet. Zu den Kriterien der Nachhaltigkeit zählen die 50-prozentige Herstellung aus recyceltem Material oder nachhaltiger Baumwolle, die Stofffärbung mit einem zu 50 Prozent Energie und Wasser sparenden Verfahren, die Produktion mit Cellulose basiertem Material und der Verzicht auf fossile Brennstoffe beim Transport. Mindestens eines dieser Kriterien muss zutreffen, um das Sustainability Label zu legitimieren. Stadium hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 klimaneutral zu werden und den CO2-Fußabdruck der Eigenmarken um 50 Prozent zu verringern.“
Johan Stenström
– Supply Chain Developer and Project Manager
bei Stadium
RFID-Tagging
Stadium nutzt RFID, um die Supply Chain von Fremd- und Eigenwaren exakt und transparent zu digitalisieren. Fremdware ohne RFID-Tag wird im Distributionszentrum nachträglich mit einem RFID-Etikett versehen.
Kleine Produkte
30 Millionen Artikel sind bereits getaggt. Das entspricht 85 Prozent des gesamten Warenbestands. Dieser Anteil soll auf 100 Prozent gesteigert werden. Zukünftig ist geplant, auch sehr kleine und kostengünstige Produkte mit einem Warenwert unter 10 Euro zu taggen. Johan Stenström erklärt, dass man sich darüber streiten kann, ob es praktikabel ist, auch bei kostengünstigen Produkten RFID-Aufkleber anzubringen.
„Wir sind der Meinung, dass es sich lohnt, weil wir damit eine durchgängige Lieferkette erzeugen. Ein Datendefizit in der Lieferkette wird einfach viel teurer“, ist seine Einschätzung dazu.
Schwierigkeiten beim Tagging sind derzeit auf die Größe der RFID-Etiketten zurückzuführen, da diese nicht ideal auf kleinere Produkte passen. Auch Objekte ohne glatte Oberfläche sind umständlich mit einem RFID-Etikett zu versehen, wie zum Beispiel runde Griffe von Hockeyschlägern.
Kleine Produkte
30 Millionen Artikel sind bereits getaggt. Das entspricht 85 Prozent des gesamten Warenbestands. Dieser Anteil soll auf 100 Prozent gesteigert werden. Zukünftig ist geplant, auch sehr kleine und kostengünstige Produkte mit einem Warenwert unter 10 Euro zu taggen. Johan Stenström erklärt, dass man sich darüber streiten kann, ob es praktikabel ist, auch bei kostengünstigen Produkten RFID-Aufkleber anzubringen.
„Wir sind der Meinung, dass es sich lohnt, weil wir damit eine durchgängige Lieferkette erzeugen. Ein Datendefizit in der Lieferkette wird einfach viel teurer“, ist seine Einschätzung dazu.
Schwierigkeiten beim Tagging sind derzeit auf die Größe der RFID-Etiketten zurückzuführen, da diese nicht ideal auf kleinere Produkte passen. Auch Objekte ohne glatte Oberfläche sind umständlich mit einem RFID-Etikett zu versehen, wie zum Beispiel runde Griffe von Hockeyschlägern.
Stadium nutzt RFID, um die Supply Chain von Fremd- und Eigenwaren exakt und transparent zu digitalisieren. Fremdware ohne RFID-Tag wird im Distributionszentrum nachträglich mit einem RFID-Etikett versehen.
In Stadiums größtem Distributionszentrum sind fünf RFID-Drucker im Einsatz. Im zweiten Lager für Stadium Outlets werden zwei RFID-Drucker genutzt.
Etiketten und Source Tagging von Eigenware
Stadium nutzt UHF-Etiketten von SML RFID mit den Maßen 4 mal 6 Zentimeter. Diese werden unmittelbar bei der Herstellung an Eigenwaren angebracht. Herstellung und Source Tagging erfolgen zum größten Teil in Asien. Die Waren kommen mit dem Schiff nach Göteborg in Schweden. Von dort aus werden sie per Bahn zum Zentrallager nach Norrköping transportiert.
Tagging von Fremdware
Fremdwaren werden ebenfalls an das Zentrallager in Norrköping geliefert. Bei der Anlieferung werden die Artikel via RFID-Tunneln auf RFID überprüft. Ist kein RFID-Tag vorhanden, gelangt die Ware nicht direkt zur Komissionierung, sondern wird an die RFID-Druckstation weitergeleitet. In jedem Distributionszentrum stehen fünf RFID-Drucker. Die Ware wird nachträglich mit einem RFID-Etikett versehen, an das Lager übergeben oder zur Abholung bereitgestellt.
Etiketten und Source Tagging von Eigenware
Stadium nutzt UHF-Etiketten von SML RFID mit den Maßen 4 mal 6 Zentimeter. Diese werden unmittelbar bei der Herstellung an Eigenwaren angebracht. Herstellung und Source Tagging erfolgen zum größten Teil in Asien. Die Waren kommen mit dem Schiff nach Göteborg in Schweden. Von dort aus werden sie per Bahn zum Zentrallager nach Norrköping transportiert.
Tagging von Fremdware
Fremdwaren werden ebenfalls an das Zentrallager in Norrköping geliefert. Bei der Anlieferung werden die Artikel via RFID-Tunneln auf RFID überprüft. Ist kein RFID-Tag vorhanden, gelangt die Ware nicht direkt zur Komissionierung, sondern wird an die RFID-Druckstation weitergeleitet. In jedem Distributionszentrum stehen fünf RFID-Drucker. Die Ware wird nachträglich mit einem RFID-Etikett versehen, an das Lager übergeben oder zur Abholung bereitgestellt.
In Stadiums größtem Distributionszentrum sind fünf RFID-Drucker im Einsatz. Im zweiten Lager für Stadium Outlets werden zwei RFID-Drucker genutzt.
RFID-gestützte Supply Chain
Insgesamt betreibt Stadium in Norrköping drei Läger. Das größte Zentrallager beliefert alle Stadium Stores mit einem jährlichen Aufkommen von 9 Millionen Bestellungen. Die Grundfläche beträgt 43.000 Quadratmeter. Das zweitgrößte Lager mit einer Grundfläche von 13.000 Quadratmetern beliefert Online-Kunden und verarbeitet jährlich 4,7 Millionen Bestellungen. Die Stadium Outlets werden aus dem dritten, dem kleinsten Lager beliefert. Das Aufkommen beträgt 2 Millionen Bestellungen jährlich.
Sämtliche Eigen- und Fremdware wird beim Warenein- und Ausgang im Distributionszentrum mittels RFID-Tunnelreadern erfasst. Insgesamt sind vier Tunnelreader im größten Zentrallager aktiv. Zukünftig – nach weiteren Tests – sollen in jedem Distributionslager Tunnelreader platziert werden.
Zentrallager in Norrköping
Alle Warenlieferungen kommen im zentralen Distributionszentrum in Norrköping an. Das sind Eigenprodukte, die bereits am Herstellungsstandort in Asien mit RFID-Etiketten versehen wurden und Fremdprodukte, die zum Teil nachträglich getaggt werden, da der Hersteller nicht mit RFID-Technologie arbeitet. Ware von Nike, Adidas, Asics, Under Armour, Bullpadel oder Quiksilver wird bereits mit einem RFID-Etikett angeliefert und kann sofort in die Kommissionierung gehen.
Um den RFID-Status zu überprüfen und den automatisierten Wareneingang zu starten, werden alle Waren beim Eintreffen im Zentrallager von einen Tunnelreader im Pulk-Leseverfahren erfasst. Produkte ohne RFID-gestützte Artikelnummer werden nachträglich getaggt, damit die Supply Chain durchgängig mit RFID-Identifikation realisiert werden kann. Aktuell plant Stadium ein 4. vollautomatisches Distributionslager, das von vornherein auf die RFID-Technologie ausgerichtet ist. Grundsteinlegung ist für 2023 geplant.
Zentrallager in Norrköping
Alle Warenlieferungen kommen im zentralen Distributionszentrum in Norrköping an. Das sind Eigenprodukte, die bereits am Herstellungsstandort in Asien mit RFID-Etiketten versehen wurden und Fremdprodukte, die zum Teil nachträglich getaggt werden, da der Hersteller nicht mit RFID-Technologie arbeitet. Ware von Nike, Adidas, Asics, Under Armour, Bullpadel oder Quiksilver wird bereits mit einem RFID-Etikett angeliefert und kann sofort in die Kommissionierung gehen.
Um den RFID-Status zu überprüfen und den automatisierten Wareneingang zu starten, werden alle Waren beim Eintreffen im Zentrallager von einen Tunnelreader im Pulk-Leseverfahren erfasst. Produkte ohne RFID-gestützte Artikelnummer werden nachträglich getaggt, damit die Supply Chain durchgängig mit RFID-Identifikation realisiert werden kann. Aktuell plant Stadium ein 4. vollautomatisches Distributionslager, das von vornherein auf die RFID-Technologie ausgerichtet ist. Grundsteinlegung ist für 2023 geplant.
Sämtliche Eigen- und Fremdware wird beim Warenein- und Ausgang im Distributionszentrum mittels RFID-Tunnelreadern erfasst. Insgesamt sind vier Tunnelreader im größten Zentrallager aktiv. Zukünftig – nach weiteren Tests – sollen in jedem Distributionslager Tunnelreader platziert werden.
RFID-Einsatz in Stadium-Läden
Vorteile im Store
Die gesteigerte Bestandsgenauigkeit in der Supply Chain inklusive der Stores haben zur Folge, dass die benötigte Ware immer vorhanden ist und Lieferungen an die Stores effektiver geplant und abgefertigt werden können. Ankommende Waren werden identifiziert und können im Lager und auf der Verkaufsfläche nachverfolgt werden. Sicherheitsbestände werden nicht benötigt. Das bedeutet, dass die Lagerfläche reduziert und die Verkaufsfläche ausgeweitet werden kann. Auf der Verkaufsfläche selbst sind die Mitarbeiter in der Lage, aufgrund der gesteigerten Nachverfolgbarkeit Kunden effektiv zu beraten.
Produkte können mit RFID-Handhelds fehlerfrei und schnell lokalisiert werden, wodurch Stress für Mitarbeiter reduziert und der Kundenservice verbessert werden. Sobald ein Produkt verkauft wird, wird dies auf eine Nachfüllliste gesetzt. Die Mitarbeiter können anhand dieser Liste in Echtzeit überwachen, welche Produkte verkauft worden sind und diese aus dem Lager auf der Verkaufsfläche aufstocken. Leere Regale werden verhindert und die Kundenzufriedenheit durch eine erhöhte Produktverfügbarkeit gesteigert.
Fremdware mit eigenen RFID-Etiketten besitzt auch eigene Artikelnummern und einen eigenen EAN-Code. Stadium nutzt diesen EAN-Code. Die „fremden“ RFID-Etiketten sind kompatibel.
In absoluten Zahlen hat sich der Inventuraufwand um über 30 Prozent verringert und die Korrektheit im Warenbestand ist von 70 Prozent auf fast 100 Prozent gestiegen.
Inventur
Vor der RFID-Einführung betrug der Zeitaufwand für die jährliche Inventur 200 Stunden. Das entspricht hochgerechnet auf alle Filialen 4500 Arbeitstage. Heute werden wöchentlich Inventuren durchgeführt, die zirka zwei bis drei Stunden dauern und parallel zum Geschäftsalltag stattfinden. In absoluten Zahlen hat sich der Inventuraufwand um über 30 Prozent verringert und die Korrektheit im Warenbestand ist von 70 Prozent auf fast 100 Prozent gestiegen. In jedem Geschäft stehen zirka zwei bis drei Handhelds für die Inventur zur Verfügung.
After Sales
Die RFID-Etiketten verbleiben auch nach dem POS am Produkt. Dies bietet enorme Vorteile für die Rücknahmelogistik bei einem Umtausch. Die Daten der RFID-Tags können ausgelesen und die Produkte unkompliziert ins System zurückgeführt werden. In Zukunft plant Stadium, die Möglichkeiten von RFID über den POS hinaus weiter auszuschöpfen – zum Beispiel mit der Integration von NFC oder QR-Codes, um zusätzliche Produktinformationen an Kunden zu vermitteln.
Inventur
Vor der RFID-Einführung betrug der Zeitaufwand für die jährliche Inventur 200 Stunden. Das entspricht hochgerechnet auf alle Filialen 4500 Arbeitstage. Heute werden wöchentlich Inventuren durchgeführt, die zirka zwei bis drei Stunden dauern und parallel zum Geschäftsalltag stattfinden. In absoluten Zahlen hat sich der Inventuraufwand um über 30 Prozent verringert und die Korrektheit im Warenbestand ist von 70 Prozent auf fast 100 Prozent gestiegen. In jedem Geschäft stehen zirka zwei bis drei Handhelds für die Inventur zur Verfügung.
After Sales
Die RFID-Etiketten verbleiben auch nach dem POS am Produkt. Dies bietet enorme Vorteile für die Rücknahmelogistik bei einem Umtausch. Die Daten der RFID-Tags können ausgelesen und die Produkte unkompliziert ins System zurückgeführt werden. In Zukunft plant Stadium, die Möglichkeiten von RFID über den POS hinaus weiter auszuschöpfen – zum Beispiel mit der Integration von NFC oder QR-Codes, um zusätzliche Produktinformationen an Kunden zu vermitteln.
In absoluten Zahlen hat sich der Inventuraufwand um über 30 Prozent verringert und die Korrektheit im Warenbestand ist von 70 Prozent auf fast 100 Prozent gestiegen.
Interview mit Johan Stenström
Die RFID-Technologie ist ein Innovationsmotor
„Für Stadium funktioniert die RFID-Technologie wie ein Innovationsmotor. Wir werden das geplante neue Distributionslager vollständig automatisieren und wollen die Supply Chain mit RFID weiter optimieren. Außerdem wird diskutiert, wie Stadium RFID gemeinsam mit KI oder NFC nutzen kann, um die Customer Journey zu optimieren. Das sind, genauso wie sechs neue skandinavische Filialen in 2022, konkrete Zukunftsplanungen.“
From the very beginning in 2018, Johan Stenström has led and driven the RFID project at Stadium.
Interview
1. Wie hat die Bestandsgenauigkeit von über 99 Prozent die Prozesse bei Stadium verändert?
Erst durch den RFID-Einsatz wurde erkannt, wie viele Waren die Verkaufsfläche nicht rechtzeitig oder gar nicht erreichten. Mit gesteigerter Bestandsgenauigkeit wurden Sicherheitsbestände nicht länger benötigt und die Logistikfläche konnte reduziert werden. In neu eröffneten Stores kann Stadium im Schnitt 30 Quadratmeter Lagerfläche einsparen und in Verkaufsfläche umwandeln, was sich wiederum positiv auf den Umsatz auswirkt.
2. Wie haben die Mitarbeiter die RFID-Technologie angenommen?
Das Feedback der Store-Mitarbeiter war positiv. Durch den Einsatz der RFID-Technologie wurde der Zeitaufwand, um nach Produkten zu suchen, erheblich verringert sowie die Warenannahme vereinfacht. Die Mitarbeiter haben mehr Zeit für die individuelle Beratung der Kunden. Mit Blick auf das Unternehmen insgesamt wäre es noch besser gewesen, weitere Abteilungen eher in den RFID-Rollout mit einzubinden. Die Integration von RFID bei Stadium wurde hauptsächlich von der Logistikabteilung vorangetrieben. Es hat einige Zeit gedauert bis auch andere Unternehmensbereiche die Vorteile der Technologie erkannt haben und RFID sowie die gesammelten Daten nutzen konnten.
3. Was passiert, wenn RFID-Produkte, die nicht zum Sortiment von Stadium gehören, gelesen werden?
Dies war zu Anfang ein Problem, da auch diese Produkte in unserer Bestandszählung gelistet wurden, obwohl sie nicht zum Sortiment gehörten. Inzwischen werden alle EPCs der RFID-Tags in den Distributionszentren aufgezeichnet und ins System übertragen. Anhand der EPCs kann im Store erkannt werden, welche Produkte zu Stadium gehören und welche nicht. Erfasste RFID-Tags ohne einen von uns anerkannten EPC werden in der Bestandszählung ignoriert.
Interview
1. Wie hat die Bestandsgenauigkeit von über 99 Prozent die Prozesse bei Stadium verändert?
Erst durch den RFID-Einsatz wurde erkannt, wie viele Waren die Verkaufsfläche nicht rechtzeitig oder gar nicht erreichten. Mit gesteigerter Bestandsgenauigkeit wurden Sicherheitsbestände nicht länger benötigt und die Logistikfläche konnte reduziert werden. In neu eröffneten Stores kann Stadium im Schnitt 30 Quadratmeter Lagerfläche einsparen und in Verkaufsfläche umwandeln, was sich wiederum positiv auf den Umsatz auswirkt.
2. Wie haben die Mitarbeiter die RFID-Technologie angenommen?
Das Feedback der Store-Mitarbeiter war positiv. Durch den Einsatz der RFID-Technologie wurde der Zeitaufwand, um nach Produkten zu suchen, erheblich verringert sowie die Warenannahme vereinfacht. Die Mitarbeiter haben mehr Zeit für die individuelle Beratung der Kunden. Mit Blick auf das Unternehmen insgesamt wäre es noch besser gewesen, weitere Abteilungen eher in den RFID-Rollout mit einzubinden. Die Integration von RFID bei Stadium wurde hauptsächlich von der Logistikabteilung vorangetrieben. Es hat einige Zeit gedauert bis auch andere Unternehmensbereiche die Vorteile der Technologie erkannt haben und RFID sowie die gesammelten Daten nutzen konnten.
3. Was passiert, wenn RFID-Produkte, die nicht zum Sortiment von Stadium gehören, gelesen werden?
Dies war zu Anfang ein Problem, da auch diese Produkte in unserer Bestandszählung gelistet wurden, obwohl sie nicht zum Sortiment gehörten. Inzwischen werden alle EPCs der RFID-Tags in den Distributionszentren aufgezeichnet und ins System übertragen. Anhand der EPCs kann im Store erkannt werden, welche Produkte zu Stadium gehören und welche nicht. Erfasste RFID-Tags ohne einen von uns anerkannten EPC werden in der Bestandszählung ignoriert.
From the very beginning in 2018, Johan Stenström has led and driven the RFID project at Stadium.