RFID-basierte Kennzeichnung: Schlüssel zur industriellen Produktion

Die Kombination aus RFID-basierter Kennzeichnung und einer zentralen Softwareplattform ist entscheidend für automatisierte, rückverfolgbare und effiziente industrielle Produktionsprozesse.

  • Veröffentlicht: 01. November 2025
  • Lesezeit: 6 min
  • Von: Anja Van Bocxlaer
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RFID-basierte Kennzeichnung: Schlüssel zur industriellen Produktion
Logopak 410 TB RFID (Print & Apply) mit Tamp-Blow-Applikator, variablem Etikettendruck und PID-3SIXTY-Anbindung. Quelle: Logopak
  • Logopak kombiniert seit Jahrzehnten mechanische Robustheit mit eigener Software für industrielle Kennzeichnung.
  • PID 3SIXTY zentralisiert Datenmanagement, Layoutverwaltung und Echtzeit‑Monitoring für Etikettierprozesse.
  • RFID-Etikettiersysteme unterstützen modulare Integration an der Linie und berührungslose Applikationen wie Tamp‑Blow.
  • Die Lösung erhöht Rückverfolgbarkeit, reduziert Stillstandszeiten und erleichtert die Anbindung an ERP/MES.

PID 3SIXTY: Zentrale Softwareplattform für Etikettierung und Prozesssteuerung

Seit über 25 Jahren ist Logopak ein Pionier für RFID-Etikettiersysteme und industrielle Kennzeichnungstechnologie. Als einer der ersten Anbieter für Print-&-Apply-Systeme entwickelte das Unternehmen aus Schleswig-Holstein gemeinsam mit führenden Einzelhandelsketten frühzeitig RFID-basierte Lösungen zur Optimierung von Logistik- und Produktionsprozessen.

Ergänzt wird das globale Vertriebsnetz durch ein weltweit geschultes Servicenetzwerk – betreut durch Logopak. Geschäftsführer Steffan Gold spricht im Interview mit Anja Van Bocxlaer über die Rolle moderner RFID-Etikettiersysteme und der Softwareplattform PID 3SIXTY in der industriellen Produktion.

Kennzeichnung in der Produktion – Einordnung

Warum Identifikationssysteme heute die Basis automatisierter Abläufe sind.

Welche Rolle spielt Kennzeichnungstechnologie in der industriellen Produktion

Steffan Gold: Eine moderne industrielle Produktion ist ohne Kennzeichnung nicht mehr denkbar. Ob Barcode oder RFID-Technologie – der Identifier ist heute die Grundlage für Automatisierung. Rückverfolgbarkeit und Prozesssicherheit. Ohne ihn lassen sich weder Lagerprozesse noch Produktionsabläufe zuverlässig steuern. Darum sind unsere Lösungen ein unverzichtbarer Bestandteil jeder industriellen Fertigung.

Herkunft & Entwicklung – Wie Logopak zu RFID kam

Ein Blick auf Meilensteine von den ersten Print-&-Apply-Systemen bis RAIN RFID.

Wie kam Logopak zu RFID-Etikettiersystemen und zur industriellen Kennzeichnung?

Steffan Gold: Logopak wurde 1978 mit dem Ziel gegründet, Spezialmaschinen für die Verpackungsindustrie zu entwickeln. Bereits früh erkannte das Unternehmen den wachsenden Bedarf an automatisierter Barcode-Etikettierung – und brachte als Pionier die ersten Print-and-Apply-Systeme auf den Markt.

Anfangs kamen Drucker des schwedischen Herstellers Ecupan zum Einsatz, doch 1989 entschied sich Logopak, ein eigenes System zu entwickeln, das 1991 erfolgreich eingeführt wurde.

Die ersten RFID-basierten Kennzeichnungssysteme präsentierte Logopak bereits 1999. Der Durchbruch gelang jedoch erst mit dem Aufkommen von RAIN RFID ab etwa 2004, als die Nachfrage nach berührungsloser Identifikation in der Industrie deutlich zunahm.

Dank unserer Wurzeln im Sondermaschinenbau lag der Fokus von Beginn an auf robusten, zuverlässigen und technologisch innovativen Lösungen – sowohl mechanisch als auch softwareseitig. Ergänzt wurden diese durch unsere eigene Software, die eine einfache Integration in bestehende IT-Systeme ermöglicht, sowie Tools für Layout-Design und Fernwartung.

Einsatzfelder – Wo die Systeme laufen

Typische Use Cases vom End-of-Line bis zur Logistik.

In welchen Produktionsprozessen kommen die Maschinen von Logopak zum Einsatz?

Steffan Gold: Unsere Systeme sind überall dort im Einsatz, wo Produkte, Kartons oder Paletten zuverlässig und in der Regel in großen Stückzahlen gekennzeichnet werden müssen – also ganz klassisch am Ende von Produktions- oder Verpackungslinien, oder in nachgelagerten Logistikprozessen.

Vor allem in Branchen wie Food & Beverage, E-Commerce, Pharma oder Konsumgüter ist das ein zentraler Schritt, um Produkte rückverfolgbar zu machen und gesetzliche Vorgaben einzuhalten, oder in Logistikprozessen identifizieren und steuern zu können.

Modulare Integration an der Linie

Flexible Lösungen – vom großen Palettenetikettierer bis zur seitlich montierten Einheit.

Können Logopak-Systeme auch modulartig direkt an Produktionslinien platziert werden?

Steffan Gold: Ja, selbstverständlich. Wir können jede Produktionslinie auch mit Komponenten ergänzen, die seitlich beispielsweise am Fließband installiert werden. Diese Einheiten können dann etikettieren – ganz nach Anforderung. So sind unsere Lösungen sowohl für großformatige Anlagen wie Palettenetikettierungen geeignet, als auch für kleinere Setups direkt an der Linie.

Funktionen im Überblick

Vom Dateneingang über den variablen Druck bis zur präzisen Applikation.

Welche Funktionen bieten die RFID-Etikettiersysteme – vom Etikettendruck bis zur Applikation?

Steffan Gold: Unsere Etikettiersysteme übernehmen den gesamten Kennzeichnungs-Prozess vollautomatisch: vom Dateneingang aus dem lokalen IT-System über den variablen Etikettendruck bis hin zur präzisen und sicheren Applikation.

Wir decken auch Spezialfunktionen ab – zum Beispiel RFID-Etikettierung, Fehlerkontrolle der Barcodes, automatische Formatanpassung und Systemdiagnose in Echtzeit. Unsere Systeme sind kompatibel mit RFID Smart Labels und ermöglichen eine berührungslose Kennzeichnung für maximale Effizienz – ein zentraler Baustein für Industrie-4.0-fähige Produktionsprozesse.

Vorteile in bestehenden Prozessen

Wartungsarm, verfügbar, integrationsfähig – und bei Bedarf als Sonderlösung.

Welche Vorteile bieten Etikettiersysteme von Logopak gegenüber herkömmlichen Etikettiersystemen – insbesondere bei der Integration in bestehende Prozesse?

Steffan Gold: Etikettiersysteme von Logopak bieten hier klare Vorteile. Unsere Systeme sind modular aufgebaut, sehr robust und lassen sich physikalisch und IT-technisch nahtlos in bestehende Linien integrieren. Viele Kunden schätzen die hohe Verfügbarkeit, einfache Wartung und vor allem die Flexibilität – etwa bei Produktwechseln. Das reduziert Stillstandzeiten und sorgt für mehr Effizienz im laufenden Betrieb.

Außerdem können wir auf individuelle Kundenanforderungen eingehen, bei Bedarf entwickeln und bauen wir kundenspezifische Sonderlösungen. Eine unserer Stärken ist, dass wir die Systeme komplett selbst entwickeln und können frei entscheiden, ob wir unseren Kunden durch Anpassungen in der Mechanik, Elektronik, oder Software helfen können.

„Wenn es um große Stückzahlen und industrielle Prozesse geht, ist Logopak in seinem Element. Ob Palettenetikettierer oder End-of-Line-Lösungen – unsere Etikettiersysteme stehen für Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit dort, wo es wirklich zählt.“

PID 3SIXTY im Überblick

Zentrale Steuerung, Monitoring in Echtzeit und nahtlose Anbindung an ERP/MES.

Welche Rolle spielt die Softwareplattform PID 3SIXTY für das Management und Monitoring von RFID-Etikettiersystemen?

Steffan Gold: PID 3SIXTY ist unsere zentrale Plattform zur Steuerung und Überwachung der Etikettierung. Mit dem Modul manage.ID lassen sich, herstellerunabhängig, Daten, Layouts und Aufträge zentral verwalten. Ein zentrales Element ist die einfache Konfiguration für unterschiedliche Linienprozesse. Dadurch wird die IT-Integration der Anlagen sehr einfach.

Das Modul monitor.ID ergänzt die Plattform um eine leistungsstarke Überwachungsfunktion in Echtzeit: Es ermöglicht die visuelle Kontrolle des aktuellen Maschinenstatus, liefert Informationen zu Auftragsfortschritt, Störungen und Stillständen und schafft so volle Transparenz entlang der Linie.

Beide Software-Module sind mit ERP- oder MES-Systemen koppelbar und ermöglichen so ein durchgängiges Datenmanagement oder Monitoring – das hilft, Prozesse zu optimieren und Stillstände zu vermeiden.

Die Plattformen unterstützt auch die Verwaltung von RFID-Daten, die Integration in RFID-Systeme und die Echtzeit-Überwachung von RFID-basierten Kennzeichnungsprozessen.

Neugierig geworden?
Erfahren Sie mehr über die RFID-Etikettierlösungen von Logopak und die Softwareplattform PID 3SIXTY – direkt unter logopak.de oder im persönlichen Gespräch mit den Expert:innen von Logopak.

Erklärung: Eine Tamp-Blow-Applikation – wie beim Logopak 410 TB RFID – ist ein Etikettierverfahren, bei dem das Etikett per Vakuum an einem Stempel (Tamp-Pad) aufgenommen wird. Der Stempel fährt pneumatisch bis auf wenige Millimeter an das Produkt heran und bläst das Etikett mit einem kurzen Luftstoß berührungslos auf die Oberfläche. Es entsteht kein mechanischer Kontakt zwischen Pad und Produkt.

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